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Einfamilienhaus in Vrhovlje

Dekleva Gregorič Architects, Ljubljana

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Dach Ortbeton

Architektur

Dekleva Gregorič Architects, Ljubljana

Bauherr

Borut Pertot, Vrhovlje

Jahr

2014

Ort

Vrhovlje, Karst, Slowenien

Beschreibung

Auf dem Karst, einem ausgedehnten Kalksteinplateau zwischen dem Krainer Schneeberg im Süden Sloweniens und der italienischen Stadt Triest baut man traditionell kleine, kompakte und nahezu fensterlose Häuser. Diese jahrhundertealte Tradition griffen Dekleva Gregorič Architekten aus Ljubljana auf, als sie das Einfamilienhaus für eine junge Familie im slowenischen Vrhovlje entwarfen. Unter Verwendung moderner Bautechnik schufen sie ein Gebäude aus grob behauenen Kalksteinen mit einem abgetreppten Satteldach aus Beton. Letzterer dient außerdem als sichtbare Verfüllung im Natursteinmauerwerk.

Das 92 Quadratmeter große Haus ist exakt auf die Bedürfnisse der Familie zugeschnitten. Im Inneren wird es durch zwei Holzeinbauten gegliedert, die nach dem Haus-im-Haus-Prinzip mittig von einem Giebel zum anderen reichen. Sie sind zweigeschossig, reichen bis unter das Dach und sind über eine Zwischenebene miteinander verbunden. Im Erdgeschoss befinden auf der südlichen Giebelseite die Küche und der Essbereich, im Norden das Badezimmer. Dazwischen liegt der großzügige Wohnraum, der sich mit zwei bodentiefen Fenstern nach Osten und Westen zur umliegenden Landschaft öffnet. Gleichzeitig bildet er den Eingangsbereich; mittig führt eine Treppe auf die als Spielbereich konzipierte Zwischenebene. Von hier geht es auf der einen Seite ins Elternschlafzimmer, auf der anderen ins Kinderzimmer. Beide werden durch Dachfenster belichtet, der Spielbereich erhält Licht von unten.

Die im Gebäudeinneren verwendete Materialpalette ist reduziert. Die eingestellten Holzeinbauten und die Zwischenebene sind mit geölten Dreischichtplatten aus Fichte verkleidet. Die dafür notwendigen Stahlträger und die Stahlstäbe, die als Absturzsicherung für die Treppe dienen, sind schwarz lackiert. Dazu kommen weiß lackierte Einbauten und ein hellgrauer, geschliffener Estrich im Erdgeschoss.

Beton

Die tragenden Außenwände sind zweischalig ausgebildet. Die äußere, 16 cm starke Schicht besteht aus Kalksteinen, deren Zwischenräume mit Beton verfüllt sind; die 20 cm dicke Innenschale ist aus Lehmziegeln errichtet. In die Innenwand sind gleich dicke Betonstützen integriert, die für die notwendige Tragfähigkeit sorgen. Zwischen Außen- und Innenschale befindet sich die Kerndämmung aus 12 cm dicken, druckfesten Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS).

Die Schalungsabschnitte für Fassade und Dach waren durchschnittlich 60 cm hoch. Für die Wände wurden die Kalksteine mit der jeweils glatteren Seite zur Schalung in einer Reihe ausgelegt und mit Beton verfüllt. Durch die Unregelmäßigkeit der Steine und den leichten Abstand dazwischen, konnte der Beton in den Fugen hervortreten und sorgt so für die charakteristische Erscheinung der Gebäudehülle. Nach ein bis zwei Tagen wurde die Schalung wieder entfernt. Steine, die komplett vom Beton überdeckt waren, wurden teilweise wieder freigelegt, die Fugen zum Teil geglättet.

Das abgetreppte, 35° geneigte Dach besteht aus Stahlbeton und wurde ebenfalls in mehreren Schichten vor Ort gegossen. Die Konstruktion setzt sich aus einer 16 cm dicken inneren und einer zwischen 14 und 18 cm variierenden, äußeren Stahlbetonschicht zusammen. Dazwischen befindet sich die Wärmedämmung aus 24 cm extrudierten (XPS) und 7 cm expandierten (EPS) Polystyrol-Hartschaumplatten; die Gesamtdachstärke beträgt zwischen 61 und 65 cm. Von innen wurde die Brettschalung sägerau und horizontal durchgehend angeordnet. Nach dem Ausschalen sind ihre Abdrücke sichtbar und unverkleidet geblieben, während die Außenwände verputzt wurden. Um das Dach vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, wurden die Betonoberflächen abschließend imprägniert. Die Entwässerung erfolgt an beiden Fassadenlängsseiten am Übergang von Außenwand- zur Dachfläche über vertieft eingelassene Regenrinnen. Die vertikalen Regenwasserrohre sind jeweils in die Wärmedämmschicht integriert.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Janez Marolt, Ljubljana

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