29.04.2022
Ein Waschbeton-Comeback
Skulpturale Objekte von VAUST, Berlin
Waschbeton hatte seine besten Zeiten in den 60er- und 70er-Jahren. Heute heißt es zum Beispiel bei Wikipedia: „Während sich manche Städte rühmen, dass die letzten Waschbetongebäude verschwunden sind, kommt in avancierten Design- und Architekturzirkeln der Waschbeton wieder.“
Womit wir bei VAUST wären. Die Berliner Kreativ-Schmiede von Joern Scheipers und David Kosock findet mit ihrer „Total Exposure“-Serie einen neuen, künstlerischen Umgang mit dem guten, alten Waschbeton.
„Zunächst ging es uns darum, das Material aus dem Kontext der urbanen Architektur zu lösen“, sagt Joern Scheipers. „Es geht also nicht um die Fernwirkung einer Gebäudefassade, sondern um die Perspektive auf ein Objekt im Innenraum. Wir gehen mit dem Waschbeton filigraner um.“
VAUST nutzt für „Total Exposure“ einen Beton mit bestimmten Marmorkiessorten und pigmentiertem Weißzement. So entstehen skulpturale Objekte aus Waschbeton, die trotz ihres Gewichts leicht anmuten und in einer ganz eigenen Körnigkeit und Oberfläche erscheinen. Vase, Table oder Smoker haben zwar keine unmittelbare Funktion im klassischen Sinne, aber: „Das ist hier zweitrangig“, sagt Joern Scheipers. „Wir verfolgen einen künstlerischen Ansatz. Es geht also nicht um Produktdesign, bei dem eine Lösung für eine Problemstellung gesucht wird. Unser Beistelltisch zum Beispiel hat natürlich auch eine Funktion, aber praktikabel ist ein über 50 kg schweres Möbelstück eher nicht. Uns geht es rein um das Zusammenspiel von Form und Materialität.“
Ob Waschbeton auch durch die Arbeit von VAUST allgemein eine Renaissance erfährt, wird sich zeigen. Aber mit „Total Exposure“ erstrahlt das alte Material zweifelsohne in einer ganz neuen Ästhetik.
Mehr zur „Total Exposure“-Serie und dem vielfältigen Werk von VAUST im Bereich Interior-Design und Möbel finden Sie hier auf der Website. Und wie der „Smoker“, also das Räuchergefäß funktioniert, das zeigt ein kurzer Film im Instagram-Kanal von VAUST.
