Atelier Heinz Tesar, Wien
BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg, Innsbruck
Obermoser arch-ono ZT GmH, Innsbruck (Generalplaner); ZSZ.Ingenieure, Innsbruck (Statik), Schretter & Cie, Vils (Entwicklung Betonfertigteile), Hans Lang GmbH, Terfens (Betonfertigteilwerk)
2006
Innsbruck, Gilmstraße/Erlerstraße
Hoch fließfähiger Beton für scharfkantige Ausführung
Der Neubau für die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV Stadtforum) in Innsbruck basiert für Heinz Tesar auf dem Gedanken ein „Stadtpartikel zu schaffen, welches wesentlich zur Aufwertung der Qualität des Ortes beiträgt“. Es soll den ganzen Häuserblock neu definieren. Das fünfgeschossige Gebäude hat eine weiße Putzfassade und einen Natursteinsockel. Die Lochfassade wird durch einen Wechsel von „normalen“ Fensteröffnungen, großen quadratischen Kastenfenstern und rechteckigen Panoramascheiben an der Ecke Gilmstraße – Erlerstraße geprägt. Diese Ecke, die auch den Haupteingang des Bankgebäudes markiert, wurde zudem mit einer turmartigen Überhöhung akzentuiert.
Von hier aus betritt der Besucher die vertikal aufstrebende, zentrale Halle der Bank. In diesem etwa 20 Meter hohen Raum mit rechteckigem Grundriss ziehen zwei schlanke Betonscheiben den Blick nach oben: Unter der Decke schweben zwei wellenförmige Betonsegel, in die kreisrunde Oberlichter eingeschnitten sind. Angelagert an diese Halle ist ein Hörsaal für öffentliche und interne Veranstaltungen mit Blick auf den Hof.
Neben dem scharfkantig ausgeführten, hellgrauen Ortbeton in der Haupthalle wurden für dieses Projekt dünne Fensterrahmungen aus Betonfertigteilen entwickelt. Für die 155 Fensterrahmen kam ein hoch fließfähiger Beton „ViscoFill 4“ zum Einsatz. Basis für die Betonrezeptur ist ein Portlandzement mit einem Größtkorn von 4 Millimetern. Aufgrund der hohen Fließfähigkeit war das Rütteln und Glätten der Oberfläche im Werk nicht notwendig. So waren die scharfen Kanten der nur 8-12 cm breiten Fertigteile für die Fensterrahmen problemlos herzustellen.
Das Gebäude wurde mit dem Preis des Landes Tirol für Neues Bauen 2006 ausgezeichnet.
Bildnachweis: Nikolaus Schletterer, Innsbruck
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