mehr*architekten
*brodbeck *rössler *van het hekke, Kirchheim unter Teck
Baugruppe „Chamäleon“
Fachplanende
Tragwerksplanung: BB Baustatik, Kirchheim unter Teck
Elektro: Kümmerle Elektrotechnik, Kirchheim unter Teck
Haustechnik: Pfisterer Haustechnik, Esslingen
Bauphysik: Jürgen Rieschl, Lenningen
2022
Kirchheim unter Teck
tragende Elemente aus Ortbeton
Jede Fassade zeigt ein anderes „Gesicht“
Nominierung DAM Preis 2024
Auszeichnung Wohnbauten des Jahres 2024
Wie auch das nahegelegene, zeitgleich entstandene Stadthaus für eine junge Familie liegt das Haus der Baugruppe „Chamäleon“ im Stadtentwicklungsgebiet Steingauquartier westlich der historischen Altstadt von Kirchheim unter Teck. Es stammt ebenfalls von den ortsansässigen mehr*architekten, und auch hier konnte das Konzept im Vergabeverfahren um die Grundstücke überzeugen.
Ihren Namen hat die Baugruppe nicht aus Versehen gewählt. Ob im Ruhestand, als junges Paar, Single oder mit Familie: Alle einte, dass sie sich ein Haus wünschten, das den Zusammenhalt fördert und an unterschiedliche Lebensformen anpassbar ist. Das tut das neu entstandene Haus mit flexiblen Grundrissen, mit individuellen Rückzugsräumen und gleichzeitig mit Gemeinschaftsflächen wie einer Dachterrasse mit Garten. Das Architektenteam orientierte sich am „Portego“, dem sich über die gesamte Gebäudetiefe erstreckenden Saal venezianischer Palazzi. Die durchgesteckten Wohnungen geben eine klare Orientierung. Alle Nebenräume liegen am Hauptraum, es sind vielfältige Blickbeziehungen möglich. Außerdem lässt die doppelte Ausrichtung Morgen- und Abendsonne herein.
Die Bewohnerinnen und Bewohner sind allesamt sehr zufrieden: Da gibt es eine Ü60-WhatsApp-Gruppe für gemeinsame Unternehmungen, „running dinners“ genanntes gemeinsames Kochen oder den „Marktplatz“ für Gebrauchtes als Tausch- und Ausleihbörse. Zudem lag der Quadratmeterpreis deutlich unter dem ortsüblichen.
Zu Letzterem trug nicht nur bei, dass keine Makler- und Investorenkosten anfielen, sondern auch die Bauweise. Wie beim Stadthaus und neun weiteren Gebäuden im selben Block hat eine Rohbaufirma auch hier das Skelett Geschoss für Geschoss gefertigt, da alle Häuser möglichst zeitgleich entstehen sollten. Diese Methode hat den Bauablauf enorm vereinfacht und viel Zeit und damit Kosten gespart. Im Fall des „Chamäleon“ – der Name drückt sich auch in der unterschiedlichen Behandlung der Fassaden aus – kam noch Mauerwerk hinzu, und das Treppenhaus in Ortbeton zeichnet sich hinter einer Gussglashülle ab. Alle tragenden Innenwände und die Decken sind aus sichtbar belassenem Beton. Er prägt den Charakter der Räume, trägt aber auch ganz erheblich zum Brand- und Lärmschutz bei. „Außerdem“, fügt David Brodbeck hinzu, „spielte auch hier wieder die Robustheit und damit Langlebigkeit des Materials eine große Rolle.“
Bildnachweis: Sebastian Schels, München
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