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Besucherzentrum der Burgruine Hammershus in Allinge

Arkitema Architects und Christoffer Harlang, beide Kopenhagen

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Ortbeton Schalung Sichtbeton

Architektur

Arkitema Architects und Christoffer Harlang, beide Kopenhagen

Bauherr

The Danish Nature Agency

Projektbeteiligte

Wissenberg, Kopenhagen (Tragwerksplanung)

Jahr

2018

Ort

3770 Allinge, Bornholm/Dänemark, Slotslyngvej 9

Beschreibung

Im Norden der dänischen Insel Bornholm erhebt sich auf einer Klippe über dem Meer die Ruine der Burg Hammershus. Die Wehranlage stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert und wurde bis 1743 genutzt. Heute zählen ihre Reste zu den größten Burgruinenkomplexen Nordeuropas. Einen hervorragenden Blick auf sie bietet das neue Besucherzentrum, das Arkitema Architects zusammen mit Christoffer Harlang entwarfen.

Wie mit der Felslandschaft verwachsen, schmiegt sich das Gebäude rund 200 Meter östlich der Burgruine an den gegenüberliegenden Hang. Sein Grundriss lässt zwei klammerartige Strukturen erkennen, die das lang gestreckte Volumen gliedern: Die dem Geländeverlauf folgenden Betonwände öffnen sich zur Burgruine hin mit einer Glas-Stahlfassade, nach hinten sind sie fensterlos ausgebildet. Hier sind die Küche für das Restaurant Bobbabella, die Sanitär-, Lager- und Nebenräume angeordnet, außerdem einer der beiden Ausstellungsbereiche.

Für die Besucher bleibt der eingeschossige Bau zunächst unsichtbar. Über einen schmalen Weg erreichen sie vom Parkplatz aus das als Holzdeck gestaltete und als Aussichtsterrasse dienende Dach. Von dort führt eine Rampe hinab zum rückseitigen Eingang, hinter dem sich das großzügige Foyer öffnet. Linkerhand befindet sich der Museumsshop, angrenzend ein Seminarraum, dann das Restaurant; rechts geht es in die beiden Ausstellungsräume. Der Zugang zur Burgruine erfolgt durch die gegenüberliegende Glasfront über einen abgeknickten Steg. Die filigrane, holzbeplankte Stahlkonstruktion überwindet ein Spaltental, das die Ruine vom Besucherzentrum trennt.

Großen Wert legten die Architekten auf eine zurückhaltende Gestaltung, denn auf keinen Fall sollte sich das Gebäude in den Vordergrund drängen und zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Fast vollständig in den Hang geschoben, ist kaum mehr als die Glasfassade zu sehen – und sie auch nur bei künstlicher Belichtung am Abend. Von der Ruine aus tritt sie dann als schmales Lichtband in Erscheinung. Als weitere Materialien wählten die Planer Holz und Beton. Die Deckenverkleidungen und Einbaumöbel sind aus regionalem Eichenholz gefertigt, die sichtbaren Betonoberflächen variieren farblich, wirken roh und felsig.

Beton

Gründung, Decken und tragende Bauteile des Gebäudes wurden in Ortbeton erstellt. Für die Wände wurde der Betonmischung eine gebrochene Gesteinskörnung aus lokalem Granit zugegeben. Die Außenwände sind zweischalige Konstruktionen mit dazwischenliegender Dämmung, die Innenwände sind einschalig ausgeführt. Geschalt wurden alle mit sägerauen Holzbrettern, die vertikal auf die Trägerschalung aufgebracht wurden. Die lebendige Textur des Betons, der nicht nur die Holzstruktur der Schalung, sondern auch dunkle Verfärbungen und Lunker aufweist, steht im Kontrast zu den glatten hellen Sichtbetonstützen und zum homogenen Betonboden. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Jens Markus Lindhe, Kopenhagen

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