Yuji Nakae, Akiyoshi Takagi, Hirofumi Ohno, Tokio
Privat
2008
Tokio, Japan
Schottenbauweise mit tragenden Innenwänden aus Sichtbeton
In einer Stadt wie Tokio sind selbst in den Vorstädten die Grundstückspreise enorm hoch und Garagen deshalb Mangelware. Ein Wohnhaus eigens für Motorradfans haben die japanischen Architekten Yuji Nakae, Akiyoshi Takagi und Hirofumi Ohno entworfen. In dem Haus mit dem Namen „NE Apartments“ sind acht Wohnungen mit je einem eigenen Stellplatz für das Zweirad untergebracht. Nach außen hin rechtwinklig und nur mit wenigen Fensteröffnungen versehen, öffnet sich der Baukörper an einer Gebäudeseite und gibt den Blick auf einen S-förmigen Hof frei. Dieser Hof ist exakt so groß, dass die Bewohner eine kleine Runde mit ihren Motorrädern fahren können. Er wird von geschwungenen Innenfassaden mit langen Fensterbändern umfasst, die je nach Geschoss eine andere Höhe aufweisen. An seiner offenen Seite wird die Hofeinfahrt über das an dieser Stelle abgeschrägte Flachdach optisch betont.
Die Erschließung der Wohnungen erfolgt mit je eigener Eingangstür ebenfalls vom Hof aus. Im Erdgeschoss befinden sich die Garagen, darüber die zweigeschossigen Wohnungen. Eine Wendeltreppe verbindet die Geschosse. Die Trennwände der einzelnen Wohnungen sind radial um den Hof angeordnet und leicht gekurvt, so dass sie rechtwinklig an die ebenfalls geschwungene Hofwand stoßen. Die leichte Krümmung soll ein Gefühl von mehr Geräumigkeit vermitteln. Die Architekten verstehen das ganze Gebäude vom Hof über die Wendeltreppen bis zu den geschwungenen Wänden als dynamische "Fortsetzung der Straße".
Das Gebäude ist in einer Art Schottenbauweise mit tragenden Innenwänden aus Sichtbeton konstruiert. Sie übernehmen auch die Funktion des Schallschutzes zwischen den Wohneinheiten. Die Außenwände mit den Fensterbändern zum Innenhof sind so angeordnet, dass es den Bewohnern nicht möglich ist, in die benachbarten Wohnungen zu schauen.
Die Innenräume der acht Wohnungen, die sich über jeweils zwei Geschosse erstrecken, sind komplett in Ortbeton ausgeführt, die Ausstattung ist sehr spartanisch gehalten. Der rohe Beton zeigt alle Spuren der Herstellung, nichts ist kaschiert oder nachbehandelt.
Bildnachweis: Nakae, Takagi, Ohno, Tokio
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