Zaha Hadid und Patrick Schumacher, London
Expoagua Zaragoza
Ove Arup Associates, London (Tragwerksplanung, Gebäudetechnik); Rieder Smart Elements, Kolbermoor (Glasfaserbeton)
2008
Saragossa, Spanien
Außenhülle aus 29.000 glasfaserverstärkten Betonplatten
"Wasser und Nachhaltige Entwicklung" ist das Motto der Expo 2008, die in der nordspanischen Stadt Saragossa stattfindet. Das Ausstellungsgelände liegt in einer Schleife des größten spanischen Flusses Ebro. Wahrzeichen für die Expo und wichtiges Bauwerk für die zukünftige Stadtentwicklung ist der "Zaragoza Bridge Pavillon" von Zaha Hadid. Als mehrgeschossige, bewohnbare Fußgängerbrücke verbindet das 275 Meter lange Bauwerk die Stadt mit dem Expogelände. Mit einer Ausstellungsfläche von 7.000 m² dient es außerdem als Hauptpavillon der Weltausstellung.
Auf Exposeite spreizt sich der Bau in drei Arme, den "Pods" oder "Kapseln". Anstelle eines voluminösen Ausstellungsraumes entstehen so differenzierte Räume, die sich kurven und verbreitern. Rampen verbinden die Räume über die verschiedenen Ebenen. Durch die Aufspreizung war es zudem möglich, das Expogelände auf unterschiedlichen Ebenen anzubinden. Trotzdem bilden die drei Enden eine statische Einheit. Für die Abstützung auf einer kleinen Insel in Flussmitte sorgt ein Pfeilerfundament, dessen einzelne Stützen bis zu 68 Meter in den Untergrund reichen.
Der aus Stahl konstruierte Baukörper ist im Querschnitt eine Raute und dem Prinzip nach als Röhre ausgebildet. Diese Röhrenkonstruktion setzt sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen: Der Unterbau besteht aus 15 bis 18 Millimetern starken, zu gekurvten Flächen miteinander verschweißten Stahlplatten. Die gekippten Seitenflächen sind als stählernes Flächentragwerk mit diagonalen Verstrebungen ausgebildet, die in einem Abstand von jeweils 3,60 Meter angebracht sind. Insgesamt wurden 7.000 Tonnen Stahl verbaut.
Die Außenhaut der Brücke ist mit dreieckigen Platten aus Glasfaserbeton verkleidet. Wie schimmernde Schuppen eines Fisches erscheinen die 29.000 glasfaserverstärkten Betonplatten, die in unterschiedlichen Grautönen und mit exakt definierten Radianten hergestellt wurden. Zusätzlich belebt wird die Fassadenstruktur durch die vielfache Spiegelung des Wassers und des Sonnenlichts.
In Bezug auf Formbarkeit, Farbe und Verarbeitung ermöglicht Glasfaserbeton eine fast unbegrenzte Gestaltungsfreiheit. Mit der Zusammensetzung des Betons aus rein mineralischen Rohstoffen entspricht das Material darüber hinaus der Forderung der Expo nach der Verwendung von natürlichen, umweltfreundlichen und nachhaltigen Wertstoffen.
Bildnachweis: Rieder Smart Elements
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