Daum Architekten, Bielefeld
Stadt Bielefeld, ISB Immobilienservicebetrieb
Ingenieurbüro für Bauwesen Detlef Laskowski, Bielefeld (Statik)
2007
Bielefeld, Kurt-Achumacher-Straße 45
Mit der Umstellung zu einer offenen Ganztagesschule benötigte die Bielefelder Bültmannshofschule Raum für zusätzliche Gruppenräume, der in der bestehenden Schule nicht vorhanden war. Der Platzmangel machte den Bau eines neuen Hauses auf dem direkt an einem öffentlichen Park im Westen der Stadt gelegenen Schulgelände erforderlich. Aus Kostengründen integrieren die Architekten aus dem Büro Daum den Keller eines zuvor abgerissenen Gebäudes, indem sie einen eingeschossigen Baukörper auf die vorhandenen Wände setzen. An seiner Schmalseite kragt der Betonkubus aufgrund des abschüssigen Geländes weit über die dunkel gestrichenen, alten Mauern des Kellers hinaus. Wie eine eckige Röhre aus Sichtbeton scheint er über dem Gelände zu schweben. Auf der gegenüberliegenden Seite zum Schulhof und zur bestehenden Schule hin, hat der Kubus Bodenniveau. Zwei Stufen trennen Schulhof und Gebäude.
In dem langgestreckten Bau befinden sich drei Gruppenräume und eine große Terrasse vor der zurückgesetzten Fassade. Auf der auskragenden Seite zum Park hin schützt ein Geländer aus senkrechten Gitterrosten die Kinder vor dem Absturz. Raumhohe Fenster bieten großzügige Ausblicke und Sichtverbindungen in den Park. Der Zugang zu den Räumen erfolgt über einen seitlich angestellten Betonkubus. Hier sind außerdem Nebenräume wie Toiletten und Abstellräume angeordnet.
Die tragende Gebäudehülle des Gebäudes besteht aus hellem Sichtbeton mit Wand- und Deckenstärken von 30 cm. Zum Schutz gegen Vandalismus wurde der Bau mit einem Graffitischutz versehen. Nach innen setzt sich der Wandaufbau mit einer 12 cm dicken Wärmedämmung mit umlaufender Winddichtung, der Dampfsperre, einer 6 cm dicken Schallschicht und furnierten Buchenholzpaneelen als Wandverkleidung fort. Zwei aussteifende Wände im Innenraum sind ebenfalls in Beton ausgeführt. Sie sollen den Kindern ein Gefühl für Statik, Material und Haptik vermitteln.
Boden- und Dachplatte sind durch eine Arbeitsfuge deutlich von der Wandfläche abgesetzt und in den Dimensionen gleich dick. An den Schmalseiten entsteht so der Eindruck eines gleichwandigen Rahmens. Um diesen Eindruck zu erzeugen, wurde auf eine konventionelle Dachrandausbildung mit Attika und Blechabdeckung verzichtet. Die Dachfolie mit Kies und seitlicher Abdichtung liegt hinter dem 30 cm breiten Dachrand und ist von außen nicht sichtbar.
An den Längswänden strukturiert das Fugenbild der glatten Schalung die Sichtbetonoberfläche. Im unteren Fassadenbereich folgt die Einteilung dem Raster von 1,20 x 2,40 m, im oberen 1,20 x 1,20 m. Die Höhe des Eingangkubus ist mit 2,40 m an die Höhe der Schaltafeln des unteren Fassadenabschnitts angepasst. Zum Grün der umgebenden Bäume des Parks bildet der rohe Betonkörper einen reizvollen Kontrast.
Bildnachweis: Daum Architekten, Bielefeld
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