Ofis Architekten, Ljubljana/SLO
Lokatrade, Skofja Lok
Vegrad, Velenje/SLO (Tragwerksplanung), Klimaterm, Ljubljana (Technische Gebäudeausrüstung)
2009
Trata, Skofja Loka, Slowenien
Die außergewöhnlichen Arbeiten des slowenischen Architekturbüros Ofis zeugen von flexiblen, kreativen Entwürfen und deren ökonomischer Umsetzung unter oft strengen Vorgaben. Dabei schrecken die Architekten Rok Oman und Špela Videcnik auch nicht vor Bauträgern zurück, die zur Bedingung machen, ihr vorhandenes Betonfertigteilsystem mit vorgegebenen Öffnungen zu verwenden. So wie ein Hersteller von Sicherheitssystemen. Für ihn planten sie ein Gebäude auf einem 2.500 m² großen Grundstück im Gewerbegebiet der Kleinstadt Skofja Loka bei Ljubljana. Der Standort, das Raumprogramm und das Volumen des hallenartigen Baukörpers waren mit 35 m Länge, 22,50 m Breite und 11,50 m Höhe ebenfalls vorgegeben.
Die Architekten teilten die Halle mit einer Nutzfläche von rund 1.000 m² in fünf konstruktive Abschnitte. Über drei Geschosse entstanden ein Laden, Büros, ein Schulungsraum, die An- und Auslieferung sowie ein Lager, das mit 705 m² etwa zwei Drittel des Erdgeschosses einnimmt. Die restliche Fläche teilen sich die Erschließung und der 75 m² große Laden auf der Nordseite des Gebäudes. In den beiden oberen Geschossen sind die Büros und der 150 m² große Schulungsraum angeordnet.
Mit Baukosten von 650.000 Euro und einem Quadratmeterpreis von 700 Euro stellen die Planer unter Beweis, dass Einschränkungen und Vorgaben nicht unbedingt die Qualität beeinträchtigen und dass Gewerbebauten nicht langweilig und monoton sein müssen, sondern verspielt, farbig und schön. Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude von Ofis Architekten ist die Friedhofshalle in Kasnja, über die wir hier ebenfalls berichtet haben.
Beim Gewerbebau in Skofia Loka kamen neben Fertigstützen flächige Wandfertigteilelemente mit Abmessungen von 7 x 1,45 m zum Einsatz. Diese wurden geschosshoch aufeinandergesetzt und an den Stützen befestigt, die im Abstand von 7 m angeordnet sind. Die Wandelemente bestehen aus poliertem Beton, der in mehreren Stufen mechanisch geschliffen wurde und so die gewünschte wolkige Struktur erhielt. Im Treppenhaus wurden raue Bretter als Schalung verwendet, deren Struktur sich jetzt auf den Betonwänden abzeichnet.
Die unterschiedlich großen Betonfelder der Fassade werden von gefärbten, transluzenten Polycarbonatfeldern im Lagerbereich, farbigen Metalltoren mit dunklen Vordächern im Lieferbereich und Doppelglasfeldern im Büro- und Schulungsbereich unterbrochen. Die verschiedenen Materialien tragen nicht nur die Funktionen im Gebäudeinneren nach außen, sondern verleihen dem Gebäude auch eine lebendige Struktur.
Bemerkenswert sind die Großzügigkeit in der Wahl der Elemente und die detaillierte Ausführung. So sitzen die Polycarbonatpaneele nicht bündig zu den Betonflächen, sondern dahinter. Auf der Innenseite werden sie von einem Stahlrahmen gehalten. Das erzeugt eine plastische Wirkung, die den Beton zu einem Rahmen des Lichts werden lässt. Bei den Fenstern der Büroräume ist der Rahmen ebenfalls auf der Rauminnenseite angebracht, die außen liegende Fensterlaibung ist mit einer Stahlabdeckung versehen.
Bildnachweis: Tomaz Gregoric, Ljubljana
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