René van Zuuk, Almere
Develop-Habelte, Lelystad
Ter Steege, Rijssen (Gerneralunternehmer); Van Rossum Infra, Almere (Statik); West 8, Rotterdam (Masterplan); Westo, Coevorden (Betonfassade)
2006
Lelystad/NL, Zilverparkkade D
Vorgehängte Betonelemente
Das Bürogebäude in Lelystad, der Hauptstadt der Polderprovinz Flevoland ist acht Geschosse hoch und schmal wie ein niederländisches Grachtenhaus. Auffallend ist seine Fassade aus vorgefertigten Betonelementen in verästelter Struktur mit dem sich das Gebäude deutlich von seiner Umgebung abhebt. Der Grundriss ist klar gegliedert. Es gibt eine schmale Zone mit Treppenhaus, Toiletten und Nebenräume, parallel dazu die Büroräume. Da der Büroturm direkt an ein Nachbargebäude angrenzt, löst sich die durchgehende Wand im 7. und 8. Geschoss in eine Stützenkonstruktion auf. Die Fassade ist wie die Frontansicht in Glas ausgeführt, die vorgehängten Betonelemente laufen um die Ecke.
Aus der Distanz ist die Struktur der Verästelung klar erkennbar. Nicht die einzelnen Elemente sind wichtig, sondern das Gesamtbild. Nähert man sich dem Gebäude, verdichtet sich das Ornament und vermindert Einblicke in die Innenräume. Die Betonelemente wirken wie ein Vorhang für die Südfassade und die beiden obersten Geschossen der Westfassade. Sie verschatten und filtern Ein- und Ausblicke. Befestigt sind die filigranen Felder an streng geometrisch gerasterten Betonpaneelen, die der Raumzonierung entsprechen. Sie trennen die Geschosse und springen vor der raumhohen Verglasung einen halben Meter vor. Nach den strengen Auflagen des Masterplans sind im Baugebiet keine Brüstungen oder Vorsprünge erlaubt. Dennoch schafft es van Zuuk fast unbemerkt, diese Vorschriften zu umgehen.
Die dunkelgrauen Paneele zwischen Glas und Ornament geben der Fassade die notwendige Tiefenwirkung und dienen gleichzeitig als Balkone zum Putzen der Scheiben und als Schutz vor Brandüberschlag. Die sich auf der Nordseite befindenden Betonelemente sind plan auf der Betonfassade befestigt. Hier gibt es eine einfache Bandfassade mit Fenster- und Brüstungen. Die Auskragung der Betonpaneele entfällt und somit die Komplexität. Das Ornament ist hier funktionslos geworden und dient nur der Dekoration.
Die vorgehängten filigranen Betonelemente entsprechen in der Größe den dahinterliegenden Raumbreiten. Sie sind im Gegensatz zu den dunkelgrau eingefärbten Betonpaneelen der Fassade in hellem, fast weißen Beton ausgeführt. Inspiriert durch die Arbeiten des niederländischen Künstlers M.C. Eschers wurden die "Zeichen" für die Elemente in zahlreichen Studien entwickelt. Für die Produktion im Werk wurden spezielle Schalungen erstellt. Analog einer Tapeten- oder Stoffproduktion mussten Elemente, die der angestrebten Einheitlichkeit nicht genügten, erneut produziert werden.
Bildnachweis: René van Zuuk, Almere
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