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Casa en la ladera de un Castillo in Ayora

Fran Silvestre Arquitectos, Valencia

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Architektur Ein- und Zweifamilienhäuser Farbe Schalung Sichtbeton

Architektur

Fran Silvestre Arquitectos, Valencia

Bauherr

Privat

Projektbeteiligte

Pedro López, Valencia (Tragwerksplanung); Andrés Alfaro Hofmann, Valencia (Innendesign); Cooperativa Montemayor, Ayora (Generalunternehmer)

Jahr

2012

Ort

Ayora, Provinz Valencia, Spanien

Beschreibung

In Ayora, einer spanischen Gemeinde nahe Valencia, zieht ein kleines Haus alle Blicke auf sich: Scharkantig, klar geometrisch und strahlend weiß liegt es an einem felsig schroffen Hang direkt unterhalb einer Burgruine. Casa en la ladera de un castillo, zu deutsch Haus an der Burgruine, nennen es Fran Silvestre Arquitectos denn auch. Sie wollten um jeden Preis einen falschen Historizismus vermeiden – und das ist ihnen gelungen. Trotz polygonaler Form und der so gar nicht zu den Nachbarhäusern passenden Gestaltung, fügt sich der Bau perfekt in die karge Umgebung, ja scheint aus dem Berg herauszuwachsen.

Zugeschnitten ist das Gebäude auf eine dreiköpfige Familie. Auf einer Nutzfläche von rund 230 Quadratmetern bietet es ihnen eine geschützte Privatsphäre bei gleichzeitig sonnendurchfluteten Räumen, obwohl von außen nur wenige Öffnungen sichtbar sind. Auf Höhe der Straße liegen die Garage, ein Abstellraum und die Treppe, über die zwei weitere Geschosse erschlossen werden. Im ersten sind ein Kinderzimmer, ein Arbeitsraum und ein Bad angeordnet, deren Fenster zur privaten Einfahrt auf der Südwestseite des Hauses ausgerichtet sind. Im obersten Geschoss haben die Eltern ihr Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad und kleiner Loggia, außerdem gibt es einen großen Wohnraum mit offener Küche sowie eine raumhoch umschlossene Terrasse. Diese grenzt aufgrund der steilen Hanglage ebenerdig an das Ruinengelände an; ein schmaler Einschnitt in der Terrasseneinfassung erlaubt den direkten Zugang auf das Felsplateau.

Rückseitig an den Berg gebaut, zeigt sich das Wohnhaus von außen mit nur wenigen Fenstern ziemlich verschlossen; die nordöstliche Längsfassade weist gar keine Öffnung auf. Zudem sind die großformatigen Schiebeelemente vor der Garage und den raumhohen Fenstern im ersten Obergeschoss kaum von den Wänden zu unterscheiden. Für Auflockerung sorgen schräge Einschnitte, die in jeder Etage unterschiedlich angeordnet, scharfkantige Vor- und Rücksprünge ausbilden. Bis auf den Eingangsbereich mit einem die Schräge überbrückenden Sockel in grauem Sichtbeton auf der Südwestseite ist der Baukörper komplett weiß gestrichen. Ein großes Oberlicht über der Treppe lässt viel Tageslicht ins Gebäudeinnere, der Wohnraum wird über eine Glasfront zur Terrasse hin belichtet. Die Dachfläche ist leicht abgeschrägt und mit hellen Stahlpaneelen bedeckt.

Beton

Das Haus sitzt mit dem obersten Geschoss auf einem Felsplateau, während die beiden unteren Geschosse mit einer durchgehend 30 Zentimeter dicken Betonwand gegen den Berghang stoßen. Die Bodenplatte ist 7,50 Meter breit und 50 Zentimeter stark, die Betondecken bei gleicher Breite 30 Zentimeter. Aus Beton besteht auch die einläufige Treppe mit einer Länge von je 3,50 Meter pro Geschoss, deren Brüstung flächig weiß verputzt und ohne Handlauf ausgebildet ist. Direkt darüber ist das 4,50 x 1,20 Meter große Oberlicht angeordnet. Den Boden bedecken großformatige Natursteinplatten von sehr heller Farbe. Obwohl die Betonoberflächen teilweise verputzt und überall weiß gestrichen sind, verwendete man eine glatte Schalung für Wände und Decken.

Eine besondere Herausforderung war die scharfkantige Herstellung der teils recht spitz zulaufenden Gebäudekanten. An einigen schrägen Übergängen wurden Betonsteine aufgemauert und anschließend verputzt. Nichts stört die reduzierte Farb- und Materialwahl, keine Abdeckbleche an Dach oder Terrasseneinfassung, keine Regenrinne, kein Fensterrahmen. Als einzige Ausnahme blieb die Betonwand neben der Eingangstür innen wie außen unbehandelt. Zusammen mit dem ebenfalls grauen Sockel markieren sie eindeutig den Eingang ins Casa en la ladera de un Castillo, das mit seinen Ecken und Kanten eine bauliche Umsetzung des zerklüfteten Felsgesteins zu sein scheint.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Fernando Alda, Valencia

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