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Deutsche Schule und Dienstwohnungen in Peking (China)

gmp, Hamburg

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Dauerhaftigkeit Farbe Fertigteile

Architektur

gmp, Hamburg

Bauherr

Bundesrepublick Deutschland, BBR

Projektbeteiligte

Philipp Holzmann (Baufirma); Weber-Poll Ingenieure (Statik)

Jahr

2000

Ort

Peking (China), Area of Embasssy No. 3, 49a Liang Ma Qiao Road, Chaoyang District

Konstruktionsmerkmale

hinterlüftete Betonfertigteilschale, farbig lasiert

Besonderheiten

erdbebensichere Befestigung der Betonfertigteile mit schocksicheren Tragankern

Beschreibung

Rot und gelb leuchten die Betonfertigteile des Ensembles „Deutsche Schule“ im Diplomatenviertel von Peking. Diese Anlehnung an die ehemals kaiserlichen Farben fällt auf in dem heterogenen Umfeld. Die unterschiedlich lasierten Fertigteile markieren zum einen die verschiedenen Funktionen der Gebäude – rot für das eigentliche Schulgebäude, gelb für die Dienstwohnungen – zeigen aber durch ihr Material und ihre einheitliche Detaillierung auch die Zusammengehörigkeit des Komplexes. Die sich aneinanderreihenden Funktionen der Klassenräume bzw. Wohnungen finden in der Elementierung der Fassade ihren gestalterischen Ausdruck.

Das Schulgebäude und das Wohngebäude stehen in reizvollem Kontrast zueinander. Baukörper und Fassaden spielen mit Gleichem aber auch Verschiedenem. Gleich sind die Fassadenelemente: die lasierten Betonfertigteile, Klappschiebeläden und Fensterformate. Auch die Gliederung in zwei flankierende Riegel und eine mittlere Zone, welche die Sondernutzungen aufnimmt, wird wiederholt. Gegensätzlich stellen sich vor allem die Farbgebung und die Ausrichtung dar: das neungeschossige gelbe Wohngebäude geht in die Höhe, das dreigeschossige rote Schulgebäude in die Länge. Auch die Teilung der Betontafeln ist unterschiedlich: In der Schulfassade werden die Geschossdecken mit horizontalen Elementen verkleidet. Auf deren Fugen stehen stützenartige, schmale, vertikale Felder, die das konstruktive Prinzip des Tragens und Lastens andeuten. Die Flächen dazwischen werden mit weiteren Fertigteiltafeln sowie Fenstern ausgefacht. Beim Wohnhaus dagegen fehlen die „Stützen“ – in der Fensterebene reicht ein breites Betonelement von Öffnung zu Öffnung. Optisch wirkt letztere Variante wie eine horizontale Schichtung. Möglich wird diese Differenzierung durch die Freiheit, die Betonfertigteile bei der Fassadengliederung bieten. In den beiden äußeren Riegeln liegen die Klassenräume, in der mittleren Zone Foyer, Aula und Sporthalle, darauf befindet sich ein geschützter Dachgarten. In gleicher Flucht, Richtung Wohnhaus, schließt sich das um einige Stufen abgesenkte Außenspielfeld der Schule an.

Beton

Durch die große Anzahl gleicher Elemente konnte die vorgehängte Außenschale aus Betonfertigteilen seriell vorgefertigt werden. In Zusammenarbeit mit einem deutschen Baukonzern wurden in einem chinesischen Fertigteilwerk die Elemente produziert. Entkoppelt vom Baustellenbetrieb wurden die Fassadenteile hier zeit- und kostensparend und dabei mit hoher Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit hergestellt und anschließend farbig lasiert. Die zwölf Zentimeter starke Betonfertigteilschale ist hinterlüftet und mit Tragankern erdbebensicher befestigt.

Bildnachweis: Chaoying Jang

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