w67 Architekten, Stuttgart
Reiner Sedelmeier, Stuttgart
Karl Köhler, Besigheim (Rohbau); Heberger, Neulussheim (Fertigteilfassade); Gerlinger und Merkle, Schorndorf (Bauphysik); Weischede und Partner, Stuttgart (Tragwerksplanung); Transsolar, Stuttgart (Energie)
2006
Stuttgart, Alte Weinsteige
Tragenden Teile in Ortbeton. Die Konstruktion ist durch einen wandartigen Träger gelöst, der auf drei Schotten und dem Aufzug aufliegt.
Gesäuerte und hydrophobierte Oberfläche.
Architekturpreis Zukunft Wohnen 2007 - Lobende Erwähnung
Ein steiles Grundstück mit exponierter Lage am Nordhang der Alten Weinsteige in Stuttgart war so zu bebauen, dass das Naturdenkmal - ein Mammutbaum - keinen Schaden nahm.
Das Wohnhaus sollte zeitgemäß bewohnbar sein, ohne den Zauber der Lage zu verlieren. Ab einer bestimmten Höhe kommt von Westen Sonne auf das Grundstück und der Blick über Stuttgart ist atemberaubend.
Der Entwurf respektiert diese Dinge. Unter dem eingeschossigen Gebäude fließt das bestehende Gelände ungehindert durch. Das Wurzelwerk des Baums wird nicht gestört.
Auf ein begrüntes Dach wurde verzichtet, so dass auf die Dachfläche anfallende Regenwasser gesammelt und in einer umgekehrten Drainage unter dem Gebäude in das Erdreich geführt. Somit wird dem Mammutbaum kein Wasser entzogen, sondern ungehindert dem Baum wieder zurückgeführt. Auf acht Meter Höhe ist der Blick aus dem Wohngeschoss gewaltig. Die Erschließung erfolgt über einen Aufzug direkt in den Wohnraum. Hangseitig befindet sich der Essplatz, welcher in einer vorgelagerten Terrasse seine Erweiterung findet.
Die Konstruktion des Stockwerks ist durch einen wandartigen Träger gelöst, der hauptsächlich auf drei Schotten und dem Aufzug aufliegt.
Alle tragenden Teile sind in Ortbeton gegossen und innen sichtbar. Nur der Aufzugsturm wurde monolitisch erstellt. Die rauhe Oberflächenstruktur wurde durch eine eigens vom Architekturbüro gefertigte Rauhspundschalung erreicht. Von außen ist das Gebäude mit Mineralwolle gedämmt und mit Betonfertigteilen, deren Oberfläche mehrfach gesäuert und dann hydrophobiert wurde, verkleidet.
Die Säuerung der Oberfläche wurde in Handarbeit durchgeführt. Dadurch wirkt die Oberfläche seiden und sehr lebendig, als hätte sie schon einen gesunden Alterungsprozess hinter sich.
Bildnachweis: w67 Architekten, Stuttgart
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