Morscher Architekten BSA SIA AG, Bern, Schweiz
Gemeinde Täuffelen, Schweiz
Bauleitung: Frattini Bauleitungen GmbH, Lengnau, Schweiz
Landschaftsarchitekten: extra Landschaftsarchitekten, Bern, Schweiz
Bauingenieur: Ulrich Christen AG Ingenieure, Lyss, Schweiz
Elektroingenieur: Fischer Engineering AG, Orpund, Schweiz
HLS-Ingenieur: eCon Energie+Gebäudetechnik GmbH, Lüscherz, Schweiz
2018
Täuffelen, Schweiz
Breite, rahmende Betonfertigteile
Die aufgelockerte Strenge des Fassadenbilds
Gründe für ein neues Schulhaus gab es in Täuffelen im Berner Seenland genug: Die Gemeinde wächst, die bisherigen Räume waren zu klein und modernen Unterrichtsformen außerdem nicht angemessen. Nachdem Morscher Architekten 2015 mit ihrem Entwurf den Wettbewerb gewonnen hatten, schritten die Bewohner zur Urne und stimmten mit klarer Mehrheit für das Budget von 7,6 Millionen Franken. Der Bau konnte beginnen.
Morscher Architekten gelten als Schulbauspezialisten und fügten dem denkmalgeschützten Ensemble aus Schulgebäude und Turnhalle von 1936 ein dreigeschossiges, an zwei Stellen eingeschnittenes Rechteck am Rand des Baufelds hinzu. Der Außenraum wird so gefasst; die Hanglage nutzen die Planer für großzügige Treppenanlagen. In der Proportion und Maßstäblichkeit orientiert sich der Bau am Bestand. Äußerlich einerseits ebenfalls; die Planer entschieden sich für ein ruhiges Erscheinungsbild mit regelmäßigem Fensterraster, wie es auch das Bestandsschulhaus aufweist. Andererseits ist die Fassade durch leicht versetzt angeordnete Fenster weniger streng, und der Materialmix aus Beton und Holz weist das Gebäude als Vertreter seiner Zeit aus. Im Inneren setzt sich das fort: Die Räume der zwei Kindergärten und die vier Klassenzimmer dürfen über anders genutzte und möblierte Räume erschlossen werden, dadurch konnten die Architekten vollständig auf Flure verzichten. Die Unterrichtsräume sind versetzt angeordnet und mindestens zwei-, teils auch dreiseitig belichtet, bieten Ausblicke in die weite Ebene des Berner Seelandes und sind flexibel nutzbar. Beide Einrichtungen sind separat erschlossen.
Mit der sparsamen Materialwahl Beton und Holz erreichten die Planer eine ruhige Lernatmosphäre. Langweilig hingegen ist der Bau mit Sicherheit nicht. Großes Augenmerk lag auf dem Ausdruck des Gebäudes. Die breiten Betonfertigteile des Massivbaus verleihen dem Haus einen geerdeten und eigenständigen Charakter, die Holzfenster setzen einen warmen Kontrast. Auch dieses Prinzip setzt sich im Inneren fort: Dort bestimmen Sichtbetonwände und Betonrippendecken in den Räumen sowie Holzlamellendecken in den multifunktionalen Bereichen die Atmosphäre. Hinter beidem lässt sich zudem bequem die Technik unterbringen und bei Bedarf flexibel nachinstallieren. Die vorgefertigten, robusten Betonelemente und regelmäßigen Fensterformate sorg(t)en für Wirtschaftlichkeit im Bauprozess und Langlebigkeit in der Pflege des Neubaus.
Bildnachweis: Damian Poffet, Bern-Liebefeld, Schweiz
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