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Ferienhaus in Kisami

Florian Busch Architects,Tokio

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Dauerhaftigkeit Fundament Ortbeton Schalung Sichtbeton

Architektur

Florian Busch Architects,Tokio

Bauherr

Privat

Projektbeteiligte

Ove Arup, Tokio (Statik), Ymo Hiroyuki Yamada, Naomi Kagawa (Rohbau)

Jahr

2011

Beschreibung

An der Südspitze der japanischen Halbinsel Izu, einem beliebten Erholungsgebiet rund 180 km südlich von Tokio, entstand nach den Plänen des Büros Florian Busch Architects ein Ferienhaus inmitten der rauen Küstenlandschaft von Kisami. Eine Familie aus Tokio hatte die Planung in Auftrag gegeben, weil sie sich nach einem Rückzugsort in der Natur sehnte. Das Haus liegt am Ende einer kleinen Bergstraße und bietet herrliche Ausblicke auf das darunterliegende Meer und die umgebende Landschaft.

Der an einem steilen Hang gelegene Neubau setzt sich aus drei Baukörpern zusammen: Direkt in den Hang bauten die Architekten einen eingeschossigen, trapezförmigen Spa-Bereich, der sich auf der Südseite mit einer raumhohen Verglasung zur Terrasse mit Meerblick öffnet. Auf derselben Ebene sind im Osten die Schlafräume in einem eingeschossigen Betonquader untergebracht, der weit über den Hang auskragt und sich ebenfalls zum Meer öffnet. Ein zweiter Baukörper dieser Art liegt über dem Spa. Er beherbergt einen Wohnraum mit Küche, kragt wiederum über die Terrasse aus und ruht mit einer Ecke auf dem unteren Betonquader, dessen Dach im Obergeschoss als Holzdeck dient.

Während die Glasfassade des Spas in den Hintergrund tritt, prägen die beiden Betonquader den Charakter des Gebäudes. Sie sind gegeneinander verdreht und wenden sich leicht voneinander ab. Als gedachter Drehpunkt dient eine zentrale Wendeltreppe im Inneren des Gebäudes. Auf beiden Ebenen sorgen Einbauten aus Holz für eine Trennung zwischen Haupt- und Nebenräumen. Der Küchenblock im Obergeschoss ist minimalistisch gestaltet und am Rande angeordnet, damit die Wirkung des offenen Wohnraums ungestört bleibt.

Beton

Das gesamte Haus wurde aus Ortbeton errichtet, was nicht zuletzt statische Gründe hat, denn das Hanggrundstück befindet sich in einem Erdbebengebiet. Ein großes Betonfundament gräbt sich tief in den Hang und wirkt als Anker im rückwärtigen Bereich. Die beiden Betonquader weisen unterschiedliche Schalstrukturen auf, wodurch sie sich leicht voneinander abheben: Während für die Schalung des unteren Geschosses Lärchenholz verwendet wurde, kam im Obergeschoss eine glatte Schalung zum Einsatz.

Die minimalistische Architektur wird im Innenraum durch sorgfältig geplante Details sowie bewusst ausgewählte Oberflächen und Materialien ergänzt. So wurden beispielsweise die Fassungen von einfachen Glühbirnen in den Beton eingelassen. Konische Löcher bilden clusterartige Felder in den weißen Decken der Wohnräume, scheinbar zufällig verteilte Nischen in den Betonwänden des Spas ergeben zusammen mit dem liegenden Schaltafelmuster eine lebhafte Oberfläche. Die im Spa angeordnete skulpturale Betonsitz- bzw. Liegefläche erzeugt die Verschmelzung von Möbel und Wand.

Sämtliche Gebäudekanten, Fenstereinschnitte und Dachabschlüsse sind scharfkantig ausgeführt. Ihre Oberflächen bestehen aus unbehandeltem, grauen Sichtbeton. Auch im Spabereich wurden Boden, Wände undSitz-/Liegemöbel aus Beton erstellt. Im Gegensatz dazu sind die Böden und Einbauten in Wohn- und Schlafräumen aus hellem Holz gefertigt, die Wand- und Deckenoberflächen sind weiß gestrichen.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Hiroyasu Sakaguchi (AtoZ) und Florian Busch Architects

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