Summary, Porto
Syntony Hotels, Paradinha
FTS, Technical Solutions (Ingenieurdienstleistungen); Farcimar, Soluções em Pré-Fabricados de Betão (Vorfertigung und Montage)
2021
Paradinha, Alvarenga
An einen Hang nahe des Flusses Paiva in der portugiesischen Gemeinde Alvarenga schmiegt sich Paradinha, ein winziges verlassenes Dorf in traditioneller Bauweise. Für Touristinnen und Touristen ist der Ort im Unesco-Geopark Arouca ein Anziehungspunkt, besonders seit in den alten Schiefer-Häusern Herbergen untergebracht sind. Nun ergänzt unweit davon eine neue Ferienhausanlage das Übernachtungsangebot. Entworfen und geplant wurde sie vom Büro Summary aus Porto.
Der abgelegene und teilweise schwer zugängliche Standort legte es nahe, vorgefertigte Raumelemente zu nutzen. Zum Einsatz kam ein System, das Summary in Zusammenarbeit mit einem Fertigteilunternehmen entwickelt hat. Zuvor war es unter anderem beim Bau eines Wohn- und Geschäftshaus in Vale de Cambra verwendet worden.
Stein, Beton und Holz
Entstanden sind elf Ferienhauseinheiten in unterschiedlichen Größen, die sich über das Areal verteilen. Ganz oben finden sich Parkplätze und das von der Straße nicht sichtbare, in den Hang gebaute Rezeptionsgebäude, das mit Terrassen und einem Pool aufwartet. Von dort aus führen Rampen und Treppen über mehrere Plateaus nach unten. Die entsprechenden Stützmauern sind wie die auf dem Grundstück erhalten gebliebenen historischen Mauerreste in Naturstein ausgeführt. Die Häuser kragen in der Regel mit ihren Loggien über die Plateaus aus, sodass diese von außen unzugänglich bleiben. Ein vorgeblendetes Gitter aus Holz sorgt für einen zusätzlichen Schutz der Privatsphäre – und vor der Sonne.
Beton: Trapez aus zwei Teilen
Die von Summary entwickelte Systembauweise ist ursprünglich inspiriert von Stahlbetonrohren, wie sie etwa beim Kanalbau eingesetzt werden. Bei vorherigen Projekten wurden die kerngedämmten Module mit Querschnitten in Form von rechtwinkligen Trapezen produziert, geliefert und auf einer in Ortbeton gegossenen Bodenplatte montiert.
In Paradinha wählten die Beteiligten eine andere Vorgehensweise: Das Trapez wurde in zwei Hälften geteilt – eine untere und eine obere – und erst auf der Baustelle zusammengesetzt. Der Grund für diese neue Produktionsweise waren zum einen die etwas größeren Dimensionen der Einheiten; Zum anderen sollten Lieferung und Montage die Landschaft möglichst wenig beeinträchtigen. Durch die Halbierung von Größe und Gewicht konnten kleinere Transportfahrzeuge eingesetzt werden, Kräne erleichterten die Montage zusätzlich.
Auch die technischen Installationen wurden bei diesem Bauvorhaben auf andere Weise integriert: Der Schwerpunkt lag jeweils in dem Modul mit Bad oder Küche. Von dort aus wurden die Leitungen nach Abschluss der Fertigteilmontage – im Fall der Beleuchtung sichtbar, bei Steckdosen und sonstigen Anschlüssen unsichtbar – in der gesamten Einheit verlegt.
Vielfalt trotz modularem System
Insgesamt sind auf der Grundlage des Systems vier unterschiedlich große Haustypen entstanden, die Raum für zwei bis sechs Personen bieten. Bei bisherigen Projekten wurden die vorgefertigten Elemente stets liegend verbaut, in Paradinha setzte man sie auch hochkant in die Landschaft (siehe Grundriss Typ B). Im Inneren warten diese kleinen Türme mit einer Schlafgalerie auf, die mit einer Wendeltreppe angebunden ist. Die Variation der Volumen und Grundrisstypen sorgt zusammen mit der versetzten Anordnung und der teilweise gespiegelten Orientierung der Pultdächer für ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild der Hotelanlage. -chi
Bildnachweis: Fernando Guerra FG+SG (Fotos); Summary, Porto (Pläne)
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