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Feuer- und Rettungswache in Langenfeld

starkarchitekten, Siegen

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Farbe Fassade Fertigteile Fotobeton Oberfläche

Architektur

starkarchitekten, Siegen

Bauherr

Stadt Langenfeld

Projektbeteiligte

IMS Ingenieure Müller & Schuppener, Siegen (Tragwerk); Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach (Betonelemente/Fassade/Fotobeton); Bohne Ingenieure, Siegen (Haustechnik)

Jahr

2009

Ort

Langenfeld

Konstruktionsmerkmale

Stahlbetonfertigteile mit vorgehängter Fassade, Stahlbetonfertigteile als Sandwichelemente

Besonderheiten

weiße, gesäuerte Vorhangfassade aus Betonbauteilen; Fotobeton

Beschreibung

Riesig – und dennoch transparent und überaus klar strukturiert: Die neue Hauptfeuer- und Rettungswache Langenfeld (Rheinland) ist alles andere als gewöhnlich. Das in U-Form konzipierte Gebäude vereinigt auf prägnante Art Funktionalität und moderne architektonische Gestaltung – und bietet 100 Mitgliedern des örtlichen Löschzugs sowie 30 Nachwuchskräften der Jugendfeuerwehr optimale Arbeitsbedingungen. Untergebracht sind hier Fahrzeughalle, Verwaltungs-, Sozial- und Schulungsräume sowie Werkstatt- und Wartungsbereiche.

Da die bisherige Feuerwache den gestiegenen Anforderungen an Rettungsdienst und Brandschutz nicht mehr nachkommen konnte, entschied sich die Stadt Langenfeld zum Bau einer neuen Wache auf dem mehr als 9.000 Quadratmeter großen Gelände. Es wurde ein Konzept geschaffen, dass zahlreiche Anforderungen zusammenführt. Auf der einen Seite die räumlichen und funktionalen Anforderungen der Feuerwehr, die Feuerwehr spezifischen Normen und Vorschriften. Und auf der anderen Seite die Ansprüche des Bauherrn an die architektonische Gestaltung und wirtschaftliche Realisierbarkeit. Vor diesem Hintergrund plante das Team von starkarchitekten einen u-förmigen Gebäudekomplex, der von einem lichtdurchfluteten Aufbau geprägt ist und sich um einen zentralen Betriebshof anordnet. Durch diesen Ansatz erhält der Grundriss seine Geschlossenheit, die nur durch zwei Alarm-Ausfahrten unterbrochen wird. Großflächige transparente Fassaden im Bereich der Fahrzeughallen lassen die sachliche Funktion von außen erkennen und ermöglichen einen Blick auf Fahrzeuge und Gerätschaften. Der Wechsel von Transparenz und Massivität prägt das Erscheinungsbild und war wesentlicher Grundgedanke bei der Planung. Die Kombination aus weißem, gesäuertem Sichtbeton und farbigen Glaselementen verstärkt diesen Eindruck und vermittelt der gesamten Konstruktion Leichtigkeit und Eleganz. Weiteres dominierendes Element des Konzepts: Der 24 Meter hohe, in rotem Sichtbeton gehaltene Feuerwehrturm, der sowohl zur Schlauchtrocknung als auch zu Ausbildungszwecken genutzt wird.

Beton

Während die Bodenplatte und die Wände des Untergeschosses – hier befinden sich die Technik- und Lagerräume – mit Ortbeton ausgeführt wurden, besteht der gesamte oberirdische Teil des Gebäudekomplexes aus Betonfertigteilen. Durch diese Konstruktion konnte im Inneren weitgehend auf Stützen und tragende Wände verzichtet werden, was besondere Gestaltungsfreiheit bei der Grundrissplanung ermöglichte.

Charakteristisch für die neue Hauptfeuer- und Rettungswache sind die eingängigen Fassadenelemente, die just-in-time zur Baustelle geliefert und mit Hilfe eines Krans montiert wurden. Die Beton-Sandwichfassade des Schlauchturms wurde als tragendes Element geplant und geschossweise „hochgezogen“. Die Fassade verfügt über eine fein gewaschene, aber raue Oberfläche. Durch eine spezielle Kombination aus Natursteinzuschlägen und Farbpigmenten wurde ein satter, roter Farbton der Betonteile erzielt, der den Turm schon von Weitem sichtbar macht. Die Farbgebung und die gewählte Oberfläche stellen sicher, dass der Turm den hohen Beanspruchungen durch regelmäßig stattfindende Abseil-, Anleiter-Übungen der Feuerwehrleute gewachsen ist. Die weiße Betonfassade ist als reine Vorhangfassade konzipiert – wobei der speziell gesäuerte Sichtbeton für eine lebendige Anmutung der Oberfläche sorgt. Alle Fassadenteile verfügen über eine Attika-Rückkantung, so dass für den Betrachter keine sichtbare Attika erkennbar ist.
Neben der in sechs Meter großen Lettern auf die Glaselemente aufgebrachten Notrufnummer „112“ sorgt vor allem das in die Fassade integrierte Bild von zwei Feuerwehrleuten nach einem erfolgreichen Einsatz  für ein optisches „Highlight“ der neuen Wache. Das 7,50 m x 4,30 m große Motiv wurde mit der sogenannten Fotobeton-Technik erstellt. Dabei wird das Motiv von einem Foto auf die gewünschte Größe gebracht und im Siebdruckverfahren auf eine besondere Folie übertragen, die mit einem Abbindeverzögerer beschichtet ist.

Insgesamt wurden beim Neubau der Hauptfeuer- und Rettungswache Langenfeld 3.510 Kubikmeter Stahlbeton verbaut.

Bildnachweis: BetonBild

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