Klaus Sill Architekten, Hamburg
Stadt Löhne
Baubüro.Eins, Thorsten Freierer + Volker Höltkemeier, Hamburg (Lph 6-9); Ingenieurbüro ibk, Bad Oeyenhausen (Statik)
2006
Löhne, An der Autobahn A 20
Anordnung der Ankerlöcher ähnlich einem Kreuzverband im Mauerwerk
Die hauptamtliche Feuer- und Rettungswache der Architekten Klaus Sill ist auf die spezifischen Anforderungen des Grundstücks zugeschnitten. So orientiert es sich zur nahe gelegenen Autobahn nur mit seinen schmalen Stirnseiten, während sich die Ruhe- und Büroräume der Mitarbeiter nach Westen bzw. Osten in die unverbaute Landschaft ausrichten. Die differenzierte Tiefenstaffelung des Gebäudekörpers spiegelt die erforderliche Stellplatzgröße der kürzeren Rettungsfahrzeuge im südlichen und der längeren Brandschutzfahrzeugen im nördlichen Teil der neuen Wache wieder. Gleichzeitig gelingt es durch diese Staffelung, das Grundstück, das in seinem südlichen Teil aufgrund der nahen Autobahn nur eingeschränkt bebaubar ist, optimal auszunutzen.
Im Erdgeschoss befinden sich die großen Hallen für die Fahrzeuge. Sie sind so positioniert, das ein Ausrücken auf dem kürzesten Weg erfolgen kann. Die Verkehrswege der Einsatzfahrzeuge und des Besucherverkehrs kreuzen sich dabei nicht. Durch die in den Fahrzeughallen erforderliche Höhe von fünf Metern eröffnet sich in Bereichen, die diese Höhe nicht benötigen, die Möglichkeit Lagerflächen in einem Zwischengeschoss anzuordnen.
Das 22,5 Meter tiefe Gebäude ist im 1. Obergeschoss als dreibündige Raumstruktur organisiert. An den Längsseiten sind, nach Osten orientiert, die notwendigen Büroräume der Verwaltung und der Wachleitung angeordnet, während die Ruheräume der Mitarbeiter und die gemeinschaftliche Küche nach Westen ausgerichtet sind. In der Mittelzone des 1. Obergeschosses sind zwei Aufenthaltsräume und der Besprechungsraum für die Einsatzzentrale untergebracht. Belichtet werden diese innen liegenden Raumbereiche durch zwei große Patios, begrünte Innenhöfe, die den Mitarbeitern auch als Aufenthaltsraum zur Verfügung stehen.
Der raue industrielle Charakter des Baus wird durch die Verwendung von Sichtbeton im Inneren des Gebäudes unterstrichen. Die Architekten gaben dabei das Schalbild vor und entschieden sich für eine diagonale Verteilung der Ankerlöcher, die sich - ähnlich einem Kreuzverband im Mauerwerk - auf den Sichtbetonbauteilen abzeichnet.
Bildnachweis: Lorenz Tettenborn, Hamburg (1+2); Christoph Gebler, Hamburg (3+4)
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