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Firmengebäude Kamp in Wiener Neustadt /A

gerner°gerner plus, Wien

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Dauerhaftigkeit Oberfläche

Architektur

gerner°gerner plus, Wien

Bauherr

Fa. Kampichler, Wiener Neustadt

Projektbeteiligte

Matthias Raiger, Oliver Gerner, Urska Vrataric, Matthias Nemestothy (Team Architektur); Dipl. Ing. Franz S. MÜLLER ZT GmbH, Wiener Neustadt (Tragwerksplanung)

Jahr

2015

Ort

Wien

Konstruktionsmerkmale

Massivbau

Besonderheiten

Bearbeitung der Betonflächen durch Stocken (mittels Elektro- oder Drucklufthammer)

Beschreibung

Die Erweiterung von bestehenden Produktionshallen für einen Betrieb für Naturstein-Verarbeitung sowie die Ergänzung um ein Lagerplatz-Ensemble lassen die Kraft des Materials Beton sprechen und setzen mit einem spannungsreichen räumlichen Komplex einen wohltuenden Akzent im suburbanen Industrieviertel Niederösterreichs. 

Eine einfache Box mit organischem Rückgrat – so lautet die Kurzfassung für das räumliche Zusammenspiel aus dem kompakten, 120 Meter langen Baukörper und den davor platzierten halboffenen und geschlossenen Lagerplätzen der Anlage.
Nicht die große Geste spricht hier, sondern die Differenziertheit durch - im Bereich der Büros - verglaste Rücksprünge, die durch schwarze Holzfassungen in Form gebrachte Proportionalität der Sektionaltore – und vor allem die Rhythmisierung der Fassade durch die Betonplatten im Querformat. 

Die Präzision des teilweise zweigeschossigen Bauwerks verweist auf die Funktionalität des Gebäudes: Es ist zum einen eine Produktionsstätte für Naturstein-Verarbeitung, der anspruchsvolle Inhaber ein ebensolcher Bauherr. Der Auftrag lautete, die Halle nach vor allem funktionalen Ansprüchen - zum großen Teil wird die Halle auch vermietet - umfassend zu adaptieren und mit den notwendigen Einbauten, wie Büros und Meisterkabinen, auszustatten.
Beton kommt hier zweierlei zum Einsatz: Zum einen in Form tragender Betonfertigteile, zum anderen, um eine besondere Sichtbeton- Optik zu erhalten, als nicht konstruktive Fassadenplatten (angebracht über einer Wärmedämmschicht). 

Für die notwendigen zusätzlichen Lagerflächen war vor allem eine „aufgeräumte Optik“ wichtig. Diese fanden in zur „Box“ kontrastreichen, ganz andersgearteten Räumlichkeiten Platz: Hart an der angrenzenden Bahnstraße liegend, reihen sich größenmäßig differenzierte Volumina aneinander, die das trapezförmige Grundstück nachzeichnen. Das Kernstück – eine Lagerhalle in Kombination mit einem halboffenen Lagerplatz – kippt sein Dach über einem angeschrägten Oberlicht gegen Himmel und verschanzt den Lagerplatz hinter einer korrespondierend angeschrägten Sichtschutzmauer. Innerhalb des Firmengeländes ergeben sich so auf- und absteigende Kanten und Linien, zum suburbanen Umfeld aus Gewerbebauten und Feldern bilden die skulpturalen Lagerboxen schützende Wände. 

Auch in seiner höhenmäßigen Ausdehnung sowie farblichen Abstimmung – das matte Grau des Betons – nimmt die Erweiterung Rücksicht auf den suburbanen Kontext des Gewerbegebietes. 

Beton

„Auch der Kunststein Beton kann wie Naturstein behandelt werden“, meinte der Bauherr als Fachmann und schlug beim Lagerplatz- Ensemble die steinmetzmäßige Bearbeitung der Betonflächen durch Stocken vor – eine Behandlung der Oberflächen durch Elektro- oder Drucklufthammer, die für den grobkörnigen und matten Effekt verantwortlich ist. Es ist eine geformte Rauheit, die der dispersen Umgebung gewachsen ist. 

Bildnachweis: c gerner°gerner plus|Matthias Raiger

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