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Gebäude N, Hochschule Karlsruhe

Schulz und Schulz, Leipzig

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Fassade

Architektur

Schulz und Schulz, Leipzig

Bauherr

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe

Projektbeteiligte

Tragwerksplanung: Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure PartGmbB, Stuttgart
Haustechnik: Kofler Energies AG, Heidelberg
Bauphysik: Brüssau Bauphysik GmbH, Fellbach
Kunst am Bau: Jörg Mandernach, Ludwigsburg

Jahr

2017

Ort

Karlsruhe

Konstruktionsmerkmale

„Kiste“ aus Betonfertigteilen

Besonderheiten

Optisch unterschiedlich behandelte Betontafeln

Preise

nominiert DAM Preis 2018

Beschreibung

Mit Hochschulbauten kennen sich Ansgar und Benedikt Schulz bestens aus. Und auch damit, wie man sanierungsbedürftige Substanz aus den 1970er Jahren für heutige Ansprüche transformiert; das haben sie schon 2011 mit einem Hörsaalgebäude der Universität Erlangen-Nürnberg bewiesen. Es handelt sich beim Gebäude N für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Karlsruhe zwar um einen reinen Neubau, der aber sollte inmitten einer gewachsenen Struktur entstehen, die sich durch klare städtebauliche Linien, viel Grün und markante, teils 40 Jahre alte Stahlbetonskelettgebäude auszeichnet.

Das Verhandlungsverfahren 2013 konnten Schulz und Schulz mit einem Vorschlag für sich entscheiden, der die Identität des Ortes fortsetzt und stärkt: Sie entwarfen ein quadratisches Gebäude, das die orthogonale Struktur aufnimmt und den Campus so an seiner bisher unbebauten Nordwestecke ergänzt. „Das neue Institut ist nicht gerichtet und so in der Lage, zu allen Seiten Kontakt zum Bestand aufzunehmen“, erläutert Ansgar Schulz. Bereits vertraute Gestaltungsmittel wie Sichtbetonfassaden und Bandfenster lassen den Neubau zusätzlich zu einem selbstverständlichen Teil des Ensembles werden. Dennoch haben ihm die Architekten einen unverwechselbaren Charakter gegeben, indem sie die bündig eingesetzten Fenster mit dunkelroten Metalllamellen hervorheben. Je nachdem, ob sie offen oder geschlossen sind, entsteht eine konzentrierte Laborsituation oder der freie Ausblick auf den Campus.

Die zentrale Fläche in allen Geschossen dient als kommunikatives Zentrum und zugleich Verteiler zu den unterschiedlichen Lehrbereichen. Die ruhigeren Bereiche liegen an der Fassade und werden durch „Filterräume“ von der lebendigen Mitte abgeschirmt. Das dunkle Rot taucht im Inneren wie eine Art Leitfarbe als Wandverkleidung oder Treppenbrüstung wieder auf.

Beton

Beton als Baustoff wählten Schulz und Schulz schon deshalb, um damit an die Bestandsbauten anzuknüpfen. In der Gestaltung allerdings unterscheidet sich das Gebäude von 2017 von seinen Waschbetonnachbarn der 1970er Jahre: Es handelt sich um sieben mal zwei Meter große Betonfertigteile; die jeweils durch unterschiedliche Oberflächenbehandlungen optisch geteilt sind: Der untere Teil ist glatt geschalt, der obere gesäuert und gewachst. Im Inneren wollten die Architekten mit der Sichtbetonoptik einen „lebhaften Werkstattcharakter“ herstellen. „Baulich stehen die sichtbaren Betonbauteile für die tragenden Eigenschaften des Neubaus, die ohne weitere Arbeitsgänge dauerhafte und robuste Oberflächen schaffen und wertvolle Speichermasse für ein ausgeglichenes Raumklima zu Verfügung stellen“, ergänzt Benedikt Schulz.

Und auch die Kunst am Bau macht sich den Beton zunutze: Über dem Haupteingang prangt ein übergroßes Relief eines Daumenabdrucks des Künstlers Jörg Mandernach. Es wurde mithilfe einer Silikonmatritze in das Fertigteil eingearbeitet und deutet auf den Fachbereich Sensorik hin.

Quelle

Christina Gräwe für EINSATEAM

Bildnachweis: © Gustav Willeit

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