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Geologischer Platz der Universität Freiburg

Planungsstelle für Freianlagen der OFD Karlsruhe Dipl.-Ing. (FH) Rainer Thurau, Landschaftsarchitekt, Universitätsbauamt Freiburg; Dr. Olaf Nicolai, Berlin

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Architektur

Planungsstelle für Freianlagen der OFD Karlsruhe Dipl.-Ing. (FH) Rainer Thurau, Landschaftsarchitekt, Universitätsbauamt Freiburg; Dr. Olaf Nicolai, Berlin

Bauherr

Land Baden-Württemberg vertreten durch das Universitätsbauamt Freiburg

Projektbeteiligte

Dipl.-Ing. (FH) Horst Say, Freier Garten- und Landschaftsarchitekt, Freiburg
Garten- und Landschaftsbau: Team Grün Furtner GmbH, Buchenbach

Ort

Freiburg, Geologischer Platz

Beschreibung

Wo experimentell geforscht wird, fallen Altchemikalien an, die entweder abgefüllt, aufbereitet, zwischengelagert oder entsorgt werden müssen. Die Universität Freiburg hat zu diesem Zweck ein neues Zentralsammellager für Sonderabfälle errichtet und in einem weiteren Bauabschnitt auf dem selben Gelände das Institutsgebäude für Mineralogie und Geologie um einen Laborflügel erweitert. Den neu entstandenen Platz zwischen Neubau und bestehender Bebauung hat der Berliner Künstler Olaf Nicolai im Rahmen von „Kunst am Bau“ als Mosaik aus bepflanzten Flächen und Kunststeinelementen gestaltet. Ein Lehrpfad mit Exponaten der Institute für Geologie und Mineralogie wurde in den Kunstplatz integriert. Das künstlerische Konzept versucht, die mit dem Kontext der Universität und ihrer Forschungseinrichtungen verbundenen Fragen nach dem Verhältnis von Kultur und Natur, von Forschung/Analyse und Naturerlebnis sinnlich erfahrbar werden zu lassen. Der visuelle Eindruck setzt daher auf die Spannung zwischen Künstlichkeit, verkörpert durch die mathematischen Elemente Quadrat und Kreis, und Natürlichkeit, verkörpert durch Bäume, Gras und Steine. Das starke visuelle Muster lässt den Platz einem riesigen Teppich ähneln und spielt mit den Verschiebungen von Innen- und Außenräumen. Bereits die Konstruktion des Modulmusters folgt diesem Ansatz, indem sie einen Entwurf für Innenraumdesign des dänischen Designers Verner Panton zitiert. Das Konzept betrachtet den öffentlichen Raum als einen Ort, dessen Form durch die Nutzer selbst gestaltet werden kann. Die Module erlaubten es, dass die Nutzer eine Art Mitsprache formulieren konnten. Sie entschieden über Anzahl, Art und Nutzung der Module. Auf diese Weise ergab das Erscheinungsbild des Platzes eine Ableitung der von den Nutzern formulierten Anforderungen. In der realisierten Form wurden die Standorte der Bäume ebenso vorgegeben wie der Platz für feste Wegelemente, damit die Transportwege funktionieren.

Beton

Das Konzept der Platzgestaltung setzt auf das Erlebnis der Hofnutzung und die Wahrnehmung des Hofes von den unterschiedlichen Geschossen der umliegenden Gebäude. Ein Rasterfeld, bei dem drei unterschiedlich große Quadrate als Grundelemente fungieren, prägt den Hof. Die Quadrate bestehen aus farbigem, zwölf Zentimeter dickem Beton in gelb oder rot mit geschliffener Oberfläche. Sie wurden als ConceptDesign von Stein+Design nach mehreren Bemusterungen als Maßfertigung speziell produziert. In der Mitte besitzen die Quadrate jeweils einen kreisrunden Ausschnitt. In ihrer Funktion und Größe sind die Quadrate unterschiedlich definiert. Die fünf Module A haben eine Seitenlänge von 7,5 Metern mit einer Rasenfläche von 6 Metern Durchmesser, in die aus dem Mittelmeerraum stammende und den anspruchsvollen Hitzebedingungen des Hofes angepasste Bäume der Erlenart Alnus spaetii gepflanzt wurden. Die 18 Module B messen 3,75 Meter im Quadrat mit einer Rasenfläche von 3 Metern Durchmesser. Sie dienen der Präsentation von Exponaten im „Geologischen Garten“ in zwei Parcours, die von den Instituten der Geologie und Mineralogie mit Gesteinen aus dem süddeutschen und dem Alpenraum bestückt wurden. Modul C hat 1,88 Meter Seitenlänge mit einer Rasenfläche von 1,5 Metern Durchmesser. Zehn dieser Module sind mit 45 Zentimeter hohen, kreisrunden Sitzelementen ausgestattet und 141 sind mit Gras oder Pflanzungen versehen. Die übrigen Module sind als reine Steinflächen ausgeführt, mit Kreisformen aus maßgefertigtem Beton in der jeweiligen Gegenfarbe (rot/gelb, gelb/rot). Wegen der Größe und um den Transport zu gewährleisten wurden die Module der Typen A und B in Viertelteilen hergestellt, die Module C kamen als Komplettteile auf den Platz. Die 8 cm breiten Fugen der flächig verlegten Module sind mit schwarzem Kunststoffgranulat, wie er im Sportplatzbau verwendet wird, gefüllt.

Bildnachweis: Stein+Design

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