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Gerhard-Pahl-Zentrum der TU Darmstadt

Kister Scheithauer Gross Architekten und Stadtplaner, Köln/Leipzig (verantwortlicher Partner: Susanne Gross; Team: Danijela Pilic (Projektleitung), Katharina Fischbach, Tanja Scharbert)

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Architektur

Kister Scheithauer Gross Architekten und Stadtplaner, Köln/Leipzig (verantwortlicher Partner: Susanne Gross; Team: Danijela Pilic (Projektleitung), Katharina Fischbach, Tanja Scharbert)

Bauherr

Technische Universität Darmstadt, vertreten durch das Dezernat V – Bau und Immobilien

Projektbeteiligte

Adolf Gerber Baumanagement, Darmstadt (Baumanagement); OSD Office for Structural Design, Frankfurt (Tragwerksplanung); Brandschutz Planung Klingsch, Frankfurt (Brandschutzplaner); Carpus + Partner, Frankfurt (Technische Gebäudeausrüstung); Adler & Olesch Landschaftsarchitekten, Mainz (Freianlagen)

Jahr

2017

Ort

64287 Darmstadt, Jovanka-Bontschits-Straße 7

Beschreibung

Der Campus mit dem schönen Namen Lichtwiese ist einer von fünf Hochschulstandorten der Technischen Universität Darmstadt. Er entstand in den 1970er-Jahren und wurde jüngst um das Gerhard-Pahl-Zentrum nach Plänen von Kister Scheithauer Gross ergänzt. Die Architekten passten den Institutsbau für den Fachbereich Maschinenbau formal wie inhaltlich in die vorhandene Struktur der denkmalgeschützten Nachbargebäude ein, verliehen ihm aber gleichzeitig ein eigenständiges Erscheinungsbild.

Klar und schlicht in der Form, fasst der lang gestreckte Neubau den Bestand zu einer Einheit zusammen. Seine Nutzfläche beträgt insgesamt 2.750 Quadratmeter, sein Grundriss basiert auf einem 1,25-Meter-Raster. Herz des Gebäudes ist die große Halle für Maschinenprüfstände. Sie ist 52,50 Meter lang, neun Meter hoch und lässt sich aufgrund des modularen Aufbaus flexibel unterteilen; die Anschlüsse für die erforderlichen technischen Medien sind ringförmig angelegt. An den Schmalseiten liegen jeweils Werkstätten. Zusammen mit der Halle umschließen sie die sogenannte Kernzone an der südlichen Längsseite des Gebäudes. Hier befinden sich die Erschließung, die Sanitäranlagen und die sich über drei Geschosse erstreckenden Räume für 320 Computer-Arbeitsplätze.

Für die Gebäudehülle wählten die Architekten zwei unterschiedliche Materialien: Eine vorgehängte Metallfassade für die Kernzone und großformatige Sichtbetonfertigteile für alle anderen Fassaden. Die überwiegend zu Bändern zusammengefassten Fenster sitzen außen bündig; die größte Glasfläche orientiert sich nach Norden. Zusammen mit einem durchgehenden Oberlicht sorgt sie für viel Tageslicht in der Halle.

Beton

Das Institutsgebäude ist ein Stahlbetonbau und wurde mit Stahlrahmenschalungen erstellt. Im Gebäudeinneren wurden die Oberflächen größtenteils in Sichtbeton der Klasse SB3 ausgeführt, außen wurden sie mit Metallpaneelen bzw. mit bis zu 4,00 m hohen und 14 cm starken Betonfertigteilelementen verkleidet. Diese überzieht ein feines Rillenmuster, das mit Schalungsmatrizen hergestellt wurde. Mit der Textur, dem großen Format und der versetzten Anordnung sollte eine möglichst homogene Fläche entstehen, bei der die vertikalen Stoßfugen optisch in der vertikalen Struktur verschwinden. Ziel war es, der ursprünglich von den Architekten angedachten monolithischen Sichtbetonfassade möglichst nahe zu kommen.

Eine besondere Herausforderung bei der Schalung der Fertigteile waren die Eckelemente, die in einem Stück erstellt wurden. Damit die vertikale Struktur nach oben hin nicht „ausfranst“, entschied man sich für einen 10 cm hohen, glatt geschalten Betonstreifen als abschließenden oberen Fries.

In der Halle tragen massive Stahlbetonträger das wannenartige Dach, auf dem die gebäudetechnischen Anlagen angeordnet sind. Sie verjüngen sich mittels Vouten zu den Enden hin und scheinen auf einer Seite in der Luft zu schweben. Um diesen Eindruck zu erzielen, wurden die Träger nicht lagernd, sondern hängend mit den Stützen verbunden. Die statischen Kräfte werden um die Aussparungen herum nach unten geführt. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Yohan Zerdoun, Freiburg

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