Numrich Albrecht Klumpp, Berlin
Bezirksamt Treptow Köpenick von Berlin, Fachbereich Hochbau
dps Ingenieurgesellschaft, Berlin (Bauleitung); Pichler Ingenieure, Berlin (Tragwerksplanung); Eurotherm Versorgungstechnik Berlin (Sanitär- und Heizungsinstallation); PSE Peter Schmidt Elektro- und Lüftungstechnik, Berlin (Haustechnik)
2009
Berlin-Köpenick, An der Wuhlheide 265
Platz für 1.000 Besucher bietet die neue Dreifeldsporthalle an der Wuhlheide in Berlin-Köpenick. Nahe des Fußballstadions An der Alten Försterei gelegen, ist sie die Hauptspielstätte für die 1. Bundesligamannschaft Volleyball der Damen vom Köpenicker Sportclub. Ein weiterer Nutzer ist das Jugendleistungszentrum des 1. FC Union Berlin. Zusätzlich zur Sporthalle haben die Berliner Architekten Numrich Albrecht Klumpp Umkleide- und Duschräume für die angrenzenden Fußballplätze geschaffen, die den Nachwuchsmannschaften zur Verfügung stehen.
Die Architekten gliederten das langgestreckte Gebäude klar in zwei horizontale Schichten. Auf dem unteren, teilweise eingeschossigen massiven Basissockel aus robusten Sichtbetonfertigteilen liegt der obere weiß verputzte Hallenbaukörper auf. Beide Gebäudeteile sind sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung gegeneinander verschoben und damit zusätzlich deutlich voneinander getrennt. Diese Trennung spiegelt sich auch in den Funktionsbereichen wider: Während die untere Ebene ausschließlich den Sportlern zugeordnet ist, gehört der obere Bereich den Zuschauern. Über den eingeschobenen verglasten Eingangsbereich auf der zweigeschossigen Stirnseite der Sporthalle erreichen sie eine großzügige Treppe. Von dort verteilen sie sich auf die Tribünen, die jeweils an den Längsseiten angeordnet sind. Großflächige Verglasungen an den Stirnseiten sorgen für Helligkeit und Ausblick. Im Gegensatz dazu erhalten die Zuschauerumgänge indirektes, blendfreies Licht von oben, das die Konzentration der Besucher auf das Sportgeschehen fokussiert.
Durch die Auskragung des oberen Baukörpers entstehen an der Längsseite überdachte Eingangsbereiche jeweils für die Besucher und die Sportler. Außerdem bietet sie den Zuschauern der Außenspielfelder eine witterungsgeschützte Aufenthaltsmöglichkeit. Im eingeschossigen Gebäudeteil sind die Umkleide- und Duschräume der Sportler untergebracht. Weitere dienen den Nutzern der angrenzenden Fußballplätze. Separat angeordnet sind der Kraftraum und der Turnbereich. Nur einige der Umkleiden erhalten Tageslicht, die meisten sind innenliegend angeordnet, um das Achsmaß der Tragkonstruktion aufnehmen zu können.
Die Fassade des Sockelbaukörpers besteht aus anthrazit eingefärbten Stahlbetonsandwichelementen mit gewaschenen Oberflächen. Bei der Herstellung dieser Oberfläche wird die oberste Zementschicht entfernt, so dass die Struktur und Farbe der Betonzuschläge zum Vorschein kommt; gleichzeitig erhält die Oberfläche ein sandsteinartiges Aussehen. Die Fassade des oberen Hallenbaukörpers ist mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen. Innen sind sämtliche Wände, Stützen, Decke und Tribünen der umlaufenden Zuschauerebene in Sichtbeton hergestellt. Verwendet wurde ein Beton der Festigkeitsklasse C 30/37, Hochofenzement CEM III. Als Schaltafeln kamen für Wände, Stützen, Decken und den Ringanker glatte Holzträgerschalungen mit beplankten Mehrschichtplatten in den Größen bis 1,25 x 2,50 m zum Einsatz. Alle Elemente gespachtelt und mit einem Anstrich versehen.
Direkt über dem Sportfeld besteht die Decke aus einer rund 1,50 bis 1,80 m hohen Holzkonstruktion aus Hallenbrettschichtbindern, die höher liegt als die restliche Sichtbetondecke. Sie besteht aus Querträgern, die auf einem Ringbalken aus Stahlbeton aufliegen. Die Felder zwischen den Trägern sind mit einer Akustikdecke aus Holzpaneelen verkleidet, hinter denen sich die technischen Installationen verbergen. Oberlichter sorgen für das notwendige Tageslicht. Um den Zuschauern nicht die Sicht auf das Spielfeld zu verstellen, werden die Lasten aus der Holzkonstruktion auf die Außenwände und auf Stützen abgeleitet, die hinter den Tribünen angeordnet sind.
Sämtliche Treppenstufen sind aus Betonfertigteilen hergestellt, der Sichtestrich auf dem Boden entspricht optisch den sichtbaren Betonflächen.
Bildnachweis: Carl Christian Schmidt, Berlin
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