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"Grünes Haus" in Feldkirch/A

Hein-Troy Architekten, Bregenz/Wien

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Energieeffizienz Nachhaltigkeit und Ressourcen Ortbeton Schalung Wärmedämmung Wohnen

Architektur

Hein-Troy Architekten, Bregenz/Wien

Bauherr

privat

Projektbeteiligte

Zimmermann Bau, Bregenz (Baufirma); M+G Ingenieure, Feldkirch (Statik und Bauleitung)

Jahr

2007

Ort

Feldkirch, Österreich

Konstruktionsmerkmale

Tragstruktur ist in Ortbeton

Beschreibung

Das "Grüne Haus" steht auf einem 750 m² großen leicht nach Norden abfallenden Grundstück in Feldkirch, von alten Ostbäumen und einem angrenzenden Weiher mit zuführendem Bach umgeben. Seinen Namen hat es von der grünen Farbgebung der Fassade. Sie erreicht je nach Sonnenlicht und Tageszeit Farbnuancen von olivgrün, gelbgrün bis zu einem satten, kräftigen, frischen Grün. Über einem zurückgesetzten Sockelgeschoss gruppieren sich die Räume in unterschiedlichen Ebenen. Der dreidimensional entwickelte Innenraum verknüpft die einzelnen Raumeinheiten und formt nach außen ein skulptural wirkendes, komplexes Gebäude, das durch auskragende Kuben geprägt ist. Die Fensterbänder und Eingangstüren sind in Größe und Lage auf die jeweilige Funktion des dahinter liegenden Raumes abgestimmt. Sie unterliegen keinem Raster oder einer aufgesetzten Ordnung. Das Gebäude ist in fünf unterschiedliche Funktionsebenen eingeteilt. Vom Eingangsniveau aus lassen sich über eine Halbtreppe sowohl das kompakte Sockelgeschoss mit Lager- und Technikräumen, als auch das Wohngeschoss mit der nach Südwesten ausgerichteten großzügigen Loggia erreichen. Die Ebene für die Kinder ist von hier aus wiederum durch ein Halbgeschoss getrennt, die über eine Stiege ihren Lern- und Spielbereich erreichen. Dieser Bereich kann von der Küche aus eingesehen werden. Den oberen Abschluss nennen die Architekten "Baumhaus" - ein zusätzlicher intimer Wohnraum mit Terrasse. Von hier bietet sich eine faszinierende Aussicht auf das Panorama der Schweizer Berge. Das Haus mit einer Nutzfläche von 169 m² basiert auf einer optimierten Kosten- Nutzenrelation mit minimierter Verkehrsfläche. Dazu trägt auch der gezielte Einsatz der Baumaterialien bei. Sie wurden in ihrer Ursprünglichkeit verwendet, um eine weitere Bearbeitung auszuschließen und dadurch Kosten zu senken, sowie möglichst aus der Umgebung bezogen. Die Energieerzeugung für Raumheizung und Warmwasseraufbereitung erfolgt komplett über eine Wärmepumpe mit Erdsonde. Die Dämmung wurde entsprechend der strengen Vorgaben der Vorarlberger Förderungsrichtlinien gewählt.

Beton

Die gesamte Tragstruktur ist in Ortbeton errichtet, außen gedämmt, verputzt und grün gestrichen. Im Innenraum hingegen sind die Oberflächen in Sichtbeton ausgeführt, Decken und Wände gehen homogen ineinander über. Im Vordergrund steht die Ablesbarkeit der Materialien. Hier ist der Beton an allen sichtbaren Oberflächen in seiner Ursprünglichkeit vorhanden, eine Nachbehandlung des Betons fand nicht statt. Durch die sorgfältige Planung gelang es, die Betonarbeiten ohne Aufpreis für Sichtbetonqualität in der gewünschten Präzision umzusetzen. Installationen, Beleuchtungskörper, Fenster- und Türöffnungen wurden von der Baufirma mit großer Sorgfalt eingeschalt und betoniert. Die Tür- und Fensterlaibungen sitzen bündig in der Betonwand und sind aus schwarzem MDF hergestellt, vor Ort vom Schreiner eingepasst. Zur hellen Erscheinung der Innenräume tragen die Bodenbeläge aus bandgesägten, sägerauen Weißtannenbrettern bei, die ohne Sockelleisten verlegt wurden. Für die Schalung wurde bewusst auf ein Schalbild verzichtet und eine herkömmliche Großflächenschalung aus Metall verwendet. Der Baumeister wurde lediglich darauf hingewiesen, dass die Wände sichtbar belassen werden und die Ausführung so sorgfältig wie möglich sein muss, eine Verfahrensweise, die bei einem Objekt dieser Größenordnung noch funktionieren mag.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Robert Fessler, Lauterach

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