Beton.org Betonbau Architektur Objektdatenbank Grundschule mit Kindertagesstätte und Sporthalle in Frankfurt-Riedberg
4a Architekten GmbH, Stuttgart
Magistrat der Stadt Frankfurt/Main
FEH- Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Hessen GmbH, Wiesbaden (Projektentwicklung); Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart (Energieberatung)
2004
Frankfurt am Main / Riedberg
Massivbau
Die farbenfrohe Grundschule und Kindertagesstätte in Frankfurt-Riedberg ist eine der ersten Schulen in Deutschland, die vollständig in Passivhaus-Bauweise errichtet und vom Passivhaus-Institut Darmstadt mit dem Zertifikat "Qualitätsgeprüftes Passivhaus" ausgezeichnet wurde. Der Gebäudekomplex besteht aus einer vierzügigen Grundschule für 400 Schüler, einer Kindertagesstätte für 100 Kinder bzw. fünf Gruppen sowie einer zweiteiligen Sporthalle mit einer Fläche von 44 x 22 m. Zusätzlich bieten die Schule und Kindertagesstätte verschiedene Räume für die Ganztagesbetreuung: eine Küche mit Speisesaal, Räume für die Hausaufgabenbetreuung, Gruppenräume zur Intensivbetreuung und weitere Mehrzweckräume.
Ein Schulgebäude ist insofern ideal als Passivhaus geeignet, als die Schüler durch mit ihrer eigene Wärmeabstrahlung im Klassenraum bereits erheblich Anteil zur Erwärmung des Raumes beitragen. Selbst bei leichten Minusgraden – eine entsprechende Dämmung der Wände und Wärmeschutzverglasung vorausgesetzt – ist die Wärmeabstrahlung von 25 Schülern ausreichend, um den Klassenraum einer Passivhaus-Schule ausreichend zu beheizen. Die Abluft der Klassenräume wird wiederum über die Flure zu deren Beheizung geführt und an zentraler Stelle abgesaugt. Die Restwärme aus der Abluft wird über Wärmetauscher der frischen Zuluft direkt zugeführt. Um Wärmeverluste zu verringern und sommerliche Überhitzung zu vermeiden, wurde der Fensterflächenanteil in Abhängigkeit von der Gebäudeausrichtung reduziert. Somit konnte eine hohe thermische Behaglichkeit auch während der Sommermonate erzielt werden. Die winterliche Belüftung erfolgt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Damit konnte der Heizwärmebedarf auf unter 15 kWh/m² im Jahr gesenkt werden.
Die Speicherung der Wärmegewinne im Winter und der Kühle im Sommer übernehmen die massiven Bauteile: Dies sind die Fundamente, Außenwände und insbesondere die 50 cm dicke Bodenplatte der Schule. Die massiven Stahlbetonaußenwände sind mit einer wärmegedämmten Vorhangfassade bekleidet. Gedämmt wird sie mit einer 28 cm starken Schicht aus Mineralwolle, die mit einem diffusionsoffenen Fließ abgedeckt wurde. Zum Schutz vor Wettereinflüssen wurde die Konstruktion verkleidet.
Auf Grund der hohen Wärmespeicherfähigkeit von Beton können Temperaturunterschiede während der Nutzung am Tage und bei fehlender Wärmeerzeugung nachts und am Wochenende ausgeglichen werden.
Bildnachweis: 4a Architekten GmbH, Stuttgart
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