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Haus am Bach in Urswil

Dolmus Architekten, Luzern

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Ein- und Zweifamilienhäuser Schalung Zementestrich

Architektur

Dolmus Architekten, Luzern

Bauherr

Privat

Projektbeteiligte

Emch und Berger WSB, Luzern (Bauingenieur); KWP Energieplan, Hochdorf
(HLK-Planer); Geltech, Hochdorf (Elektroplaner); Bünder Sanitärplanung,
Hochdorf (Sanitärplaner)

Jahr

2012

Ort

Urswil, Luzern

Beschreibung

Vielleicht liegt es an der felsigen Gebirgslandschaft, dass Betonbauten in der Schweiz eine sehr viel breitere Akzeptanz genießen als hierzulande. Auch die Bauherren, die sich von dem Luzerner Architekturbüro Dolmus ihr Haus am Bach planen ließen, müssen den Baustoff mögen, denn er zeigt sich roh belassen an Wänden, Decken und Böden ihres Einfamilienhauses. Das liegt in Urswil, einem kleinen Weiler im Luzerner Seetal.

Das Gebäude wurde auf einem trapezförmigen Grundstück errichtet, das einen freien Blick auf die Berge der Zentralschweizer Alpen erlaubt und von einem kleinen Bach durchflossen wird. Nach Süden ist der Bauplatz durch das Flüsschen und hohe Bäume, auf der Nordseite durch eine Straße begrenzt. Zum Schutz vor Hochwasser steht das Wohnhaus auf einem Sockel, der die trapezförmige Parzellenform widerspiegelt. Darauf erhebt sich das ungewöhnlich abgewinkelte Gebäude mit zwei Geschossen und einem breiten Satteldach. Ein Durchgang trennt den Wohntrakt von der eingeschossigen Garage auf der Ostseite. Durch die versetzte Anordnung der Volumen auf dem Sockel bilden sich klar definierte Außenbereiche. Deren Einbeziehung war den Bauherren ein wichtiges Anliegen, ebenso ein offener Raumfluss.

Erschlossen wird das Gebäude über den schmalen Gang zwischen Haus und Garage. Im Erdgeschoss zonieren zwei geschlossene Boxen den offenen Wohn- und Essbereich. In einer Box sind ein WC und ein Abstellraum, in der anderen die Treppe untergebracht. Gegenüber der Küchenzeile befindet sich der Essplatz – hier öffnet sich der Raum nach oben bis zum Dach. Seitlich geht es auf die Terrasse, die in das Gebäudevolumen eingeschnitten, einen geschützten Aufenthalt im Freien erlaubt. Im Obergeschoss gibt es bis auf zwei WCs ebenfalls keine abgeschlossenen Räume; alles geht fließend ineinander über. Hier wird außerdem die beachtliche Höhe des Satteldaches spürbar, die zwischen 2,40 und 7,00 Meter variiert.

Nach außen zeigt sich das Wohnhaus überwiegend geschlossen. Auf der Nordseite zur Straße weist es nur drei, eher kleine Fenster auf, auf der schmalen Westfassade nur eines, das aber ist großzügig bemessen. Nach Süden lassen vereinzelte, zum Teil raumhohe Verglasungen dennoch viel Tageslicht ins Gebäude hinein. Das Satteldach ist extensiv begrünt.

Beton

Die Fassaden sind mit einem hellgrauen Putz versehen, der auf den ersten Blick wie Beton aussieht und dessen vertikal strukturierte Oberfläche dem streng geometrischen Baukörper eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Im Innern überwiegt Sichtbeton: aus ihm bestehen sämtliche Decken und tragenden Wände; die nicht tragenden Innenwände sind weiß gestrichen. An die Betonqualität wurden keine zusätzlichen Anforderungen gestellt; er entspricht dem Schweizer Standard eines gewöhnlichen Betons. Das Format der verwendeten Schaltafeln betrug 0,50 x 2,50 m.

Der Boden im Erdgeschoss ist mit einem warmbraun eingefärbten Zementestrich bedeckt, der zunächst von Hand geschliffen und anschließend insgesamt fünfmal geölt wurde. Die Farbe des Bodens findet ihre Entsprechung in den Holzmöbeln in Küche und Bad sowie den Treppenstufen und dem Parkett im Obergeschoss.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Aytac Pekdemir (1,2,4-6) und Martin Guggisberg (3,7), beide Zürich

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