Jan Wiese Architekten mit Hinrichs Wilkening Architekten (Fassadenentwurf)
Konzentration GmbH, Berlin
fd-ingenieure, Berlin (Tragwerksplanung/Bauphysik), Innius GTD, Dresden (TGA), Hentschke Bau GmbH, Bautzen (Rohbau und Betonfertigteile)
2019
Dresden, Devrientstraße 7
Die Betonfertigteile mit einer inneren und einer äußeren Schale aus Sichtbeton wurden industriell vorgefertigt, vor Ort gesetzt und miteinander vergossen. Die innere Schale korrespondiert mit dem Sichtbeton der Tragstruktur, die in Ortbeton errichtet wurde.
Die äußeren Sandwichelemente wurden mit Ziegelsplittpigmenten rötlich eingefärbt.
Teils Parkplatz, teils Blumenwiese: So zeigte sich lange Zeit das Packhofareal in der Dresdner Altstadt. Auf der Brache in bester Lage war jahrelang das Kunstquartier vorgesehen, als zeitgenössisch-progressiver Gegenpol zu den historischen und rekonstruierten Bauten des Stadtzentrums. Doch die Entwicklung des Packhofareals stagnierte, Teilflächen wurden weiterveräußert. Das SPD-eigene Unternehmen Konzentration GmbH erwarb 2015 ein Grundstück von einem Münchner Investor und beauftragte JWA mit der Planung des Herbert-Wehner-Hauses, das mittlerweile an die Nutzer übergeben wurde. Der erste Baustein des neuen Quartiers beherbergt die Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung, die Arbeiterwohlfahrt Sachsen und den SPD Landesverband Sachsen. Im Erdgeschoss, das gemeinsam genutzt wird, befindet sich ein Öffentlichkeitsbereich mit Räumen für Veranstaltungen und Ausstellungen.
„Einheit in der Vielfalt“ lautete der Grundsatz aller architektonischen Überlegungen für diese gemeinwohlorientierte Baugemeinschaft. Das Gebäude bietet mit seiner Sichtbetonstruktur und dem präzise gesetzten Tragwerk den Rahmen für individuelle Orte in jedem Geschoss. Struktur und Material erzeugen im Wechselspiel mit den Nutzungen unterschiedliche Atmosphären und fügen diese zu einer architektonischen Einheit.
Die Fassade (Entwurf: Hinrichs Wilkening Architekten, Berlin) vervollständigt das Spiel aus Regel und Interpretation. Die Betonfertigteile mit einer inneren und einer äußeren Schale aus Sichtbeton wurden industriell vorgefertigt, vor Ort gesetzt und miteinander vergossen. Die innere Schale korrespondiert mit dem Sichtbeton der Tragstruktur, die in Ortbeton errichtet wurde. Der rötliche Zuschlag in der äußeren Schicht kann als Hinweis auf die politische Herkunft und Intention der Nutzer gelesen werden, das abschließende Sandstrahlen der Betonfassade stärkt den handwerklichen Charakter des Gebäudes.
Bildnachweis: Simon Menges (Fotografien); Jan Wiese Architekten (Pläne)
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