Jacques Herzog & Pierre de Meuron, Basel/CH
Landesbauamt Cottbus
Pahn Ingenieure GmbH, Cottbus (Statik); Matthias Pfeifer, Cottbus (Prüfstatik); Gisela Altmann, Cottbus (Landschaftsarchitektin); IKL + Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Leipzig, Ingenieurbüro Gebäudetechnik, Prof. Hänel, Cottbus (TGA); Albrecht Memmert & Partner GmbH, Cottbus (Fassade); Büro Achilles, Frankfurt/Main (Brandschutzgutachten); Kügler & Wallstein, Cottbus (Elektro)
2005
Cottbus, Karl-Marx-Straße 53
Stahlbetonkonstruktion
Bibliothek des Jahres 2006
Ausgewählter Ort 2006 - Deutschland, Land der Ideen
Bereits 1991 war der dringend erforderliche Neubau der Universitätsbibliothek in die Rahmenplanung der BTU Cottbus aufgenommen worden. 1993 lobte das Land Brandenburg einen Wettbewerb aus, der die Konzeption und Eingliederung eines Bibliotheksneubaus in den Flächen- und Gebäudebestand der jungen Universität beinhaltete. Zur Umsetzung sollten Entwurfsteile der ersten beiden Preisträger des Wettbewerbs kommen, da die neue Bibliothek auch eine wichtige Verbindung zwischen Universität und Stadt darstellen sollte. Ein Kolloquium entschied sich im Mai 1994 für den Standort des neuen Gebäudes auf dem Gelände des Universitätsstadions. Im Januar 1998 erhielt das renommierte Baseler Architektenbüro Jacques Herzog & Pierre de Meuron den Auftrag für die Entwurfsplanung. 2001 erfolgte der erste Spatenstich für das nunmehr entstehende Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ).
Charakteristisch für dieses Gebäude ist seine gekurvte, äußere Form, die bewirkt, dass es keine Vorder- und Rückseiten besitzt. Der Betrachter verbindet damit eine gleichermaßen empfangene Geste zur Universität nach Westen, zur Stadt im Südosten, zur Sielower Straße im Nordosten. Mit einer Höhe von ca. 32 Metern über Gelände ist das Gebäude Blickfang und Anziehungspunkt.
Das Gebäude ist eine Stahlbetonkonstruktion, ummantelt von einer zweischaligen Glasfassade. Die Raumgestaltung ist großzügig, da auf Wandelemente weitestgehend verzichtet wird. Die Deckenscheiben werden hauptsächlich durch Stützen und zwei massive Kernelemente getragen. Die unterschiedlich großen Ebenen des Gebäudes lassen Galerien und große Lufträume entstehen, die die Transparenz der Fassade unterstützen.
Das Magazin ist im unterirdischen, fensterlosen Bereich untergebracht, während in den lichtdurchfluteten oberen Ebenen die Lesebereiche und Arbeitsplätze angeordnet sind.
42 Prozent der Fassade sind massiv (Stahlbeton) ausgebildet und schließt sich in der inneren Schale mit einer bedruckten Isolierverglasung. Zu Reinigungszwecken sind die Fenster öffenbar (Gebrauchsöffnungen). Der äußere, hinterlüftete Teil besteht komplett aus einer bedruckten Einfachverglasung. Zwischen den beiden Fassadenschichten befindet sich der Sonnenschutz. Als Ornamente der Bedruckung sind künstlerisch bearbeitete Buchstaben in einer festgelegten Reihenfolge, aber ohne inhaltlichen Bezug zueinander im Siebdruckverfahren auf das Glas aufgebracht. Je nach Blickwinkel oder Blickrichtung überdecken sich die Elemente der inneren und der äußeren Fassadenschale.
Das Gebäude des IKMZ ist behindertengerecht erschlossen. Horizontal sind keine Schwellen oder Stufen vorhanden, vertikal sind alle Aufzüge behindertengerecht dimensioniert. Es gibt insgesamt drei Behindertentoiletten.
Bildnachweis: Ralf Schuster, IKMZ der BTU Cottbus
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