Wandel, Hoefer und Lorch Architekten, Saarbrücken
Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
Fa. Riebel (Rohbau); BLG Transportbeton GmbH & Co. KG - eine Beteiligung von Heidelberger Beton (Sichtbeton); Dipl.-Ing. Rolf-D. Schulz, Brunnthal (Betontechnologie)
2006
München, Jakobsplatz
Flächen in den Innenräumen in Sichtbeton der Klasse SB 4
Am Jakobsplatz - zwischen Sendlinger Tor und Marienplatz – wurde am 9. November 2006, dem Jahrestag der Reichskristallnacht, die neue Münchner Hauptsynagoge nach dreijähriger Bauzeit eröffnet.
Die Synagoge, die ihren früheren Namen „Ohel Jakob“ (hebräisch: Zelt Jakobs) trägt, ist Teil des Jüdischen Zentrums, das außerdem eine Schule, einen Kindergarten, ein Kulturzentrum, ein Sozial- und Jugendzentrum und ein Museum mit koscherem Restaurant umfasst. Der unterirdische Verbindungsgang zwischen Gemeindezentrum und Synagoge ist als Gedenkstätte für die Münchner Holocaust-Opfer gestaltet. Architektonisch bemerkenswert: der fensterlose untere Kubus, der sich nach oben hin zum transparenten Glasaufbau öffnet. Diese lichte Architektur der Synagoge dürfte ebenso wie das gestalterische Gesamtkonzept des Jüdischen Zentrums über die Grenzen der Stadt hinaus auf positive Resonanz stoßen.
Viele Flächen in den Innenräumen waren als Sichtbeton der Klasse SB 4 gemäß Sichtbeton-Merkblatt des DBV/BDZ ausgeschrieben. Ein eigens gegründetes „Sichtbetonteam“ steuerte den Informationsfluss und koordinierte den Bauablauf.
Verwendet wurde der Sichtbeton C 30/37 der Expositionsklassen XC4/XF1/XA1 mit 16 mm Größtkorn in weicher Konsistenz (F3). Durch die Zusammensetzung des Betons und leichtes trockenes Sandstrahlen der erhärteten Oberfläche erzielte man einen hellen, zart graubraunen Farbton, der dem Denkmalgestein aus Israel nahe kommt, das an der Ostwand der Synagoge verwendet wurde. Die Betonstruktur wirkt rau, aber gleichmäßig, die Farbe warm und ansprechend. Beton, Holz und Glas harmonieren in beeindruckender Weise. Nicht ohne Grund gilt das Ensemble des Jüdischen Zentrums schon jetzt als Meilenstein der Münchner Architekturgeschichte.
Bildnachweis: HeidelbergCement, Heidelberg (1); Ulrike Grothe/IKG (2,3)
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