Diözesanbauamt Eichstätt, Diözesanbaumeister Dipl. Ing. Karl Frey, BDA
Diözese Eichstätt
Ingenieurbüro Sailer Stepan Partner, München (Statik); Arlt GmbH, Nördlingen (Bauausführung); Dyckerhoff, Wiesbaden (Zement); Märker Transportbeton GmbH, Harburg (Beton)
2000
Wemding (Ries), Kapuzinergraben 21
Das Karmelitinnenkloster entstand aus einem aufgelassenen Kapuzinerkloster. Der Barockkomplex wurde aus späteren Anbauten herausgeschält und den geänderten Vorgaben angepasst. Ein Pfortenbau und Wirtschaftsgebäude erweitern die Anlage, der Außenbereich und der Klostergarten wurden neu gestaltet. Die Struktur blieb erhalten, ohne die neue Nutzung zu beeinträchtigen: Im Erdgeschoss sind die Gemeinschaftsräume, im Obergeschoss die Zellen der Schwestern untergebracht. Das Kircheninnere wurde den liturgischen Vorgaben der in strenger Klausur lebenden Nonnen angepasst. Alle zusätzlich notwendigen Räume wie Sprechzimmer, Gästetrakt, Werkstätten, Verkaufs- und Lagerräume fanden in einem Neubau Platz, der mit minimaler Fläche auskommt.
Der kompakte Baukörper aus Beton stört den historischen Komplex nicht und nimmt durch seine Positionierung die räumliche Situation des Eingangshofes auf. Er folgt als zweigeschossiger Stufenbau dem abfallenden Gelände und reagiert mit der Fassadenausbildung auf die Umgebung: verschlossen gegen die laute Straßenseite, offen zum Klausurgarten im Süden. Von den Gästezimmern im Obergeschoss reicht der Blick zwar über das ganze Ries, aber nicht in den Klausurgarten. Gleichzeitig ist der Neubau im historischen Raster verspannt. Die zentrale Halle liegt in der Verlängerung der Kirchenachse. Das Oberlicht in ihrem Mittelpunkt lenkt den Blick zum Firstkreuz über der Fassade, projiziert den Ablauf des Tages als wandernden Lichtkegel auf den Fußboden und spielt so auf die theologische Symbolhaftigkeit von Licht an.
Der Neubau entstand in Stahlbetonbauweise. Die Planer wählten das Material aufgrund seiner Dauerhaftigkeit und seiner Fähigkeit zur Ausbildung einer Patina. Die zweischaligen Außenwände mit Kerndämmung haben eine Stärke von 22 cm Stärke. Als Bindemittel wurde Weißzement verwendet. Während für die Außenwände eine saugende Sichtbetonschalung zum Einsatz kam, wurde für die 20 cm dicken Innenwände eine glatte Sichtbetonschalung verwendet.
Bildnachweis: Diözesanbauamt Eichstätt, Fotograf Carl Lang, Eichstätt
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