GNWA - Gonzalo Neri & Weck Architekten, Zürich, Schweiz
Association des communes pour le cycle d’orientation de la Glâne, Romont, Schweiz
Baumanagement: Tekhne SA, Fribourg
Bauingenieur: Muttoni et Fernández, ingénieurs conseils SA, Ecublens
Heizung/Lüftung/Kälteplaner: Tecnoservice engineering SA, Fribourg
Sanitärplaner: Duchein SA, Villars-sur-Glâne
Elektroplaner: srg engineering / scherler SA, Fribourg
Akustikplaner: D’Silence acoustique SA, Lausanne
2020
Romont, Schweiz
Beton pur im Wechsel mit Bauteilen im Beton-Holz-Verbund
Klarheit und Strenge
Romont, so lockt eine Tourismusseite, hat trotz seiner überschaubaren Größe (gut 5.000 Einwohner) einiges zu bieten: eine malerische, mittelalterliche Altstadt, ein Museum für Glaskunst, eine gute Anbindung auf halbem Weg zwischen Freiburg und Lausanne, die Einbettung in reizvolle Natur einschließlich Voralpenpanorama. Und ein umfangreiches Freizeitangebot, das im Sommer 2020 um ein Sport- und Kulturzentrum erweitert wurde.
GNWA – Gonzalo Neri & Weck Architekten hatten zusammen mit Victor Figueras Corboud 2015 einen offenen Wettbewerb gewonnen. Der kantige, voluminöse Bau auf dem nach Südosten abfallenden Gelände hebt sich einerseits deutlich vom kleinteiligen Erbe des Ortskerns ab und fügt sich andererseits gut in seine Umgebung mit locker gesetzter, mehrgeschossiger Wohnbebauung und zwischen Schule und Mehrzweckhalle ein. Ein Ziel war, die Straßenkante, an der entlang die Gebäudeabfolge aufgereiht ist, und den öffentlichen Charakter der Zwischenräume zu stärken. Eine andere Aufgabe war, das Lehrschwimmbecken der Schule zu ersetzen. Der Neubau erweitert nun das Angebot mit einem 25-Meter-, einem Sprung-, einem Schul- und einem Planschbecken im Erdgeschoss. Über den doppelgeschossigen Abschnitten verlaufen mächtige Holzfachwerkbinder, die wie ein nach innen gestülptes Sheddach viel Licht von oben einlassen. Zur Straße sind das Foyer und die Gastronomie angeordnet. Die Architekten wussten die Topografie gut zu nutzen und brachten die Umkleiden an einer blickgeschützten Stelle im Gebäude unter. Interessant ist der ungewöhnliche Nutzungsmix: Im Obergeschoss gibt es nicht nur die Möglichkeit für Fitness, Gymnastik und Wellness; hier liegen auch Übungs- und Konzerträume für das Konservatorium Fribourg. Alle Bereiche zusammen ergeben ein steckspielartig zusammengesetztes, kompaktes Quadrat. Außensportanlagen zwischen dem Neubau und der Mehrzweckhalle runden das Programm ab.
Außen wie innen charakterisieren eine klare Ästhetik und die sparsame Materialwahl das Gebäude. An der Fassade bilden feuerverzinkte Tafeln ein strenges, quadratisches Muster, unterbrochen von langen Fensterbändern. Innen hingegen dominiert Sichtbeton an den Wänden sowie in den Treppenhäusern und Decken, die teils als flache oder gerippte Stahlbetonplatten, teils als Beton-Holzverbund ausgeführt sind. Sie bilden dort mit dem warmen Holzton einen schönen Kontrast zum kühlen Betongrau. Die festen Einbauten, wie Sprunganlagen und Startsockel sind als Betonfertigteile ausgeführt. Ein Raster aus Wandscheiben im Obergeschoss ruht auf Stützen und einzelnen Betonelementen im Erdgeschoss. Zur Materialwahl sagt Markus Weck: „Wir haben uns für den Baustoff Beton entschieden, da er bereits ohne weitere Oberflächenbehandlung den Umgebungsbedingungen im Schwimmbad standhält und für das Strukturkonzept die geeigneteste Lösung dargestellt hat.“
Bildnachweis: Rasmus Norlander, Zürich / Juan Fabuel, Zürich
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