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Kulturzentrum in Teotitlán del Valle

Productora, Mexiko-Stadt (Carlos Bedoya, Wonne Ickx, Abel Perles, Víctor Jaime; Team: Rosalía Yuste, Josue Palma, Pamela Martínez, Antonio Espinoza, Andrés Rivadeneyra, Iván Villegas)

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Farbe Schalung Sichtbeton Nachhaltigkeit und Ressourcen

Architektur

Productora, Mexiko-Stadt (Carlos Bedoya, Wonne Ickx, Abel Perles, Víctor Jaime; Team: Rosalía Yuste, Josue Palma, Pamela Martínez, Antonio Espinoza, Andrés Rivadeneyra, Iván Villegas)

Bauherr

Gemeinde Teotitlán del Valle

Projektbeteiligte

Kaltia Consultores / Verónica Correa and DAE / Juan Felipe Heredia (Tragwerksplanung); BioE / Alejandro Lirusso (Technik); Bonarq / Ismael Rojas (Bauunternehmen); Entorno Taller de Paisaje / Hugo Sánchez (Landschaftsplanung)

Jahr

2016

Ort

Teotitlán del Valle, Oaxaca, México, Avenida Al. Hidalgo

Beschreibung

In einem kleinen Ort der südmexikanischen Provinz Oaxaca ist den Architekten von Productora das Kunststück gelungen, das neue Kulturzentrum der Gemeinde sowohl inhaltlich als auch räumlich zum Dreh- und Angelpunkt werden zu lassen. Das Ensemble aus zwei eigenständigen Volumen liegt zwischen Marktplatz, Kirche und einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Anstatt diese jedoch voneinander zu trennen, verbinden ihre Anordnung sowie gezielte Öffnungen in den Baukörpern die wichtigen Schauplätze des täglichen Lebens miteinander – es entsteht ein städtebauliches Scharnier, gleichzeitig wird die Bedeutung des Kulturzentrums betont.

Ausgangspunkt für die Gestaltung war das Erscheinungsbild der näheren Umgebung. Sowohl die Höhe der in einem flachen Winkel zueinander angeordneten Gebäude als auch ihre Farbe und die verwendeten Materialien nehmen auf die Nachbarschaft Bezug. Der größere, im Grundriss leicht geknickte Bau, dient in erster Linie als Ausstellungsgebäude. Gezeigt werden Funde des nahe gelegenen Grabungsfeldes und lokale Textilkunst. Er ist an zwei Stellen durchbrochen beziehungsweise eingeschnitten, um einer breiten Treppe sowie einer Dachterrasse Platz zu machen. Erstere, mit einem Bodenbelag aus Ziegeln ausgeführt, verbindet den höher gelegenen Marktplatz mit dem neu gestalteten Vorplatz des Ensembles. Die Terrasse entsteht durch einen Einschnitt an Stelle des Knicks im oberen der beiden überirdischen Geschosse. Auf dieser Ebene liegt auch die Erschließung des Gebäudes, während das kleinere der beiden Baukörper seinen Zugang vom Vorplatz im Erdgeschoss hat. Es ist kompakt gestaltet und beherbergt die Gemeindebibliothek.

In beiden Bauten findet sich jeweils an einem Ende ein durchgesteckter Raum mit skulpturaler Treppe, der zusammen mit der Dachterrasse, den sichtbaren Unterzügen und der lebendigen Textur der Oberflächen trotz der Reduzierung auf wenige Materialien für ein abwechslungsreiches Raumerlebnis sorgt.

Beton

Die monolithischen Betonwände des Kulturzentrums sind dreißig Zentimeter dick und mit Flüssigpigment lehmfarben eingefärbt. Die ausdrucksstarke Farbtextur, die den Bau innen und außen prägt, entstehe laut Architekten durch die Wirkung des Lichts auf der rauen Oberfläche. Geschalt wurde mit sägerauen, auf eine gezimmerte Unterkonstruktion aufgenagelten Kiefernholzbrettern. Durch die einzelnen Betonierabschnitte sind pro Geschoss etwa drei horizontale Bänder entstanden, die jedoch nicht streng durchlaufen, sondern je nach baulichem Bedarf auch leicht in ihrer Höhe verspringen.

Das Dach ist zum Vorplatz hin geneigt. Es wurde zweischalig mit einem zwischenliegenden Luftraum ausgeführt. Die obere Ebene ist mit quadratischen Betonplatten belegt und soll die direkte Sonneneinstrahlung abfangen. Zusammen mit den massiven Wänden und den kontrolliert gesetzten Öffnungen wird so ein angenehmes Raumklima ohne zusätzliche Kühlung erreicht. Für den Bodenbelag im Gebäudeinneren wählten die Architekten großformatige, geschliffene Betonplatten. Die Unterzüge sowie die Unterseite der aus Ortbeton erstellten Decken sind sichtbar belassen.

Einfache Materialien und die gewählte Bauweise sorgten dafür, dass alle Arbeiten von lokalen Handwerkern ausgeführt werden konnten. Dadurch sicherten die Planer den Erfolg des Bauvorhabens innerhalb des verfügbaren Budgets. Ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Baustoffs und der Konstruktion war auch, dass für die Instandhaltung des Bauwerks voraussichtlich kaum Geld zur Verfügung stehen wird. Die Materialien sollten daher langlebig sein und in Würde altern können. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Luis Gallardo, Mexico-Stadt

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