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Mehrfamilienhaus in Berlin

Zanderroth Architekten, Berlin

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Architektur

Zanderroth Architekten, Berlin

Bauherr

Bauherrengemeinschaft Schönholzer Straße 11 GbR, Berlin

Projektbeteiligte

SmartHoming GbR, Berlin (Projektsteuerung), Ingenieurbüro für Statik, Konstruktion und Bauphysik Andreas Leipold, Berlin (Statik/Bauphysik), Tensor Planungsbüro, Berlin (Haustechnik); Reckli GmbH, Herne (Strukturmatrizen)

Jahr

2007

Ort

Berlin, Schönholzer Straße 11

Konstruktionsmerkmale

Tragendes Struktur aus Stahlbeton und Mauerwerk

Preise

Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009

Beschreibung

Unweit der Bernauer Straße, wo die Mauer zu DDR-Zeiten Berlin teilte und die Spuren dieses massiven städtebaulichen Eingriffs immer noch spürbar sind, befindet sich ein neues Eckhaus an der Schönholzer Straße. Es ist Teil eines Ensembles aus drei Wohngebäuden, die das Berliner Büro Zanderroth Architekten unter privater Regie als Bauherrengemeinschaft für die Ecksituation zur Ruppiner Straße entwickelte. Zwei der Häuser orientieren sich als eine Art Blockrandschließung an den vorhandenen Altbauten, ein Platz direkt an der Ecke sorgt für Licht im Blockinneren. Ihm direkt gegenüber befindet sich als Solitär das Sc11 mit elf Wohneinheiten in privatem Eigentum. In seiner Ausgestaltung hebt sich das Gebäude selbstbewusst von den Nachbarbauten ab. Klar und nüchtern lässt es mit seinen Brüstungen aus kanneliertem Beton und Fensterbändern aus Holz und Aluminium eher an ein Bürogebäude denken.

Die Wohnungen sind abwechselnd mit oder ohne Loggia ausgestattet und verraten nach außen nichts über die Nutzung oder die Bewohner. Im Gegensatz zu anderen Bauherrengemeinschaften einigten sich die Beteiligten darauf, dass für die äußere Gestaltung und Ausarbeitung der Gebäude allein die Architekten verantwortlich sind. Die Aufteilung der Grundrisse in den Wohnungen konnten die Eigentümer frei gestalten. Aus diesem Grund sind innerhalb der Nutzungseinheiten nur wenige oder keine tragenden Wände zwischen den Räumen vorhanden. Leichte Trennwände im Trockenbau gewährleisten die Flexibilität der Grundrisse.

Das quaderförmige Gebäude mit den tiefen horizontalen Einschnitten hat sechs Geschosse auf einer Grundstücksgröße von 360 m², zusätzlich ein zurückgesetztes Dachgeschoss mit Dachterrassen als oberen Gebäudeabschluss. Insgesamt beträgt die Hauptnutzfläche ca. 1.400 m². Im Erdgeschoss befinden sich Eingang, Technikräume, Stellplätze für Autos und Fahrräder sowie eine Wohnung. Diese ist als Maisonette mit dem ersten Obergeschoss verbunden und hat einen Zugang zum Garten.

Die darüberliegenden Wohnungen variieren in der Grundrissgestaltung. In ihnen verbindet sich Gestaltungsfreiheit mit hoher Qualität, was die Innenausstattung angeht. So betragen die Raumhöhen in allen Geschossen drei Meter, die Böden bestehen aus massivem Eichenparkett und sind mit einer Fußbodenheizung ausgerüstet. Die geschosshohen Fensterfronten erlauben den freien Blick nach draußen, Großzügigkeit in Bezug auf Raumgrößen und -höhen, Freizügigkeit durch die umlaufenden Brüstungen und Beweglichkeit durch die breiten Loggien sind die Annehmlichkeiten, die in diesem zunächst so starr wirkenden Baukörper verborgen sind.

Beton

Die äußeren und inneren tragenden Wände und Stützen bestehen aus Stahlbeton oder Mauerwerk. Als Material für die Fenster wählten die Architekten Holz- bzw. Alu-Schiebefenster für die Wohnbereiche und Alu-Drehkippfenster in den Schlafzimmern auf der Straßenseite. Die Fenster der Hoffassade sind in allen Geschossen aus Holz gefertigt. Geschlossene Fassadenbereiche sowie die Brandwände sind als Wärmeverbundsystem ausgeführt.

In den oberen Geschossen ist das Treppenhaus innen liegend, die Wände sind aus verputztem Stahlbeton, die Treppengeländer als Stahlbetonfertigteile mit schalltechnischer Entkopplung hergestellt. Ebenfalls aus Stahlbeton sind die Geschossdecken nach Vorgabe des Statikers hergestellt, auf den Decken wurden Trittschalldämmplatten und schwimmender Estrich verlegt.

Kennzeichnend für das Gebäude sind die Balkonbrüstungen sowie die Geschossdeckenansicht in Form eines durchgezogenen Bandes aus strukturiertem Ortbeton. Die horizontal verlaufende Richtung der Strukturmatrizen in Kombination mit den ebenfalls horizontal verlaufenden Einschnitten der Loggien stehen im Kontrast zu den Vertikalen der Geländerstäbe und der Fensterpfosten. Mit der streng gegliederten Anordnung der baulichen Elemente erreichten die Architekten die signifikante Ausprägung des Wohnhauses.

Architekturpreis Zukunft Wohnen

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Andrea Kroth, Berlin

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