Braun Associates Architekten, Stuttgart
privat
Hemmerlein Ingenieurbau GmbH, Bodenwöhr (Betonbauteile)
2007
Stuttgart, Streubenstraße 25
Auf einem 22 Meter breiten und 50 Meter langen Hanggrundstück im schwäbischen Reutlingen steht das Wohnhaus ST 25, ein Mehrgenerationenprojekt für mindestens sieben Personen. Entworfen hat es der Stuttgarter Architekt Dirk Henning. Der langgestreckte, streng strukturierte Baukörper ist in zwei längliche Zonen gegliedert, die gleichermaßen von außen belichtet sind und einen identischen Ausblick auf die Schwäbische Alb und die Achalm, den Reutlinger Hausberg gewähren. Eine dazwischen angeordnete Kernzone übernimmt die aussteifenden Bauteile, die Treppe sowie die vertikalen Versorgungsleitungen der Dachentwässerung. Beide Wohnzonen sind zwar voneinander getrennt, dennoch sind horizontale Verbindungen in jeder Ebene möglich, um die angestrebte Flexibilität des Grundrisses im Hinblick auf sich verändernde Lebens- und Wohnbedingungen zu gewährleisten.
Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage mit direktem Zugang zu den Wohneinheiten. Weiterhin sind dort ein Büro, die Keller- und Technikbereiche sowie eine Einliegerwohnung untergebracht. Belichtet wird das Geschoss über die Flanken und vor allem von der Hangseite. Eine große Öffnung zum Garten ermöglicht den Zugang zur Terrasse mit Schwimmbad. Frei eingestellte Küchen, Lichthöfe und die Ess- und Wohnbereiche sind im leicht erhöhten Erdgeschoss angeordnet, das pro Wohneinheit über einen eigenen Eingangsbereich erschlossen wird. An beiden Stirnseiten vollflächig verglast, kragt auf der Hangseite eine drei Meter breite windgeschützte Balkonplatte aus. Im Obergeschoss befinden sich die privaten Bereiche wie Bäder, Schlafräume und Kinderzimmer. Dunkle Holzböden und weiße Wände, die integrierten Einbaumöbel sowie die farblich betonten Erschließungszonen unterstreichen die zusammenhängende Struktur der Räume.
Einem Kubus mit offenen Stirnseiten gleichend, sitzt der helle Baukörper mit den Wohn- und Schlafgeschossen auf dem Untergeschoss, einheitlich in Form und Farbe, markant und präzise, schwebend auf der Gartenseite, wo er sich aufgrund der Hanglage vom Boden abhebt.
Die Fassade ist als mehrschaliges System ausgeführt: Innen tragend eine Kalksandstein-Modulwand, dann eine hinterlüftete Hartschaumdämmung aus Polystyrol und abschließend eine in sich tragende Kaltfassade aus Weißbeton. Die Betonaußenschale mit sehr homogener Oberfläche ist aus Fertigteilen mit einem Zuschlag aus dem Weißpigment Titandioxid hergestellt. Die leicht nach innen geneigten Flächen im Traufbereich sind hydrophobiert, das Flachdach nach innen entwässert. Dem Architekten war es wichtig, den konstruktiven Aufbau der Fassade an den Stirnbereichen als doppelten Rahmen ablesbar zu machen: die tragende KS-Schicht und die Betonwand sowie die Dämmung mit einem Abschluss aus leicht zurückgesetztem hellgrauen Titanblech. Um die Rahmenwirkung des Kubus nicht zu stören, wählte er eine kaum sichtbare Glasbrüstung als vorderer Abschluss der Balkonplatte.
Zur Energieversorgung des Gebäudes werden ausschließlich regenerative Energiequellen genutzt: die im Erdreich gespeicherte Wärme bzw. Kälte sowie die Solarstrahlung zur Bereitstellung thermischer und elektrischer Energie. Zum Einsatz kommt eine Wärmepumpe und eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage sowie semitransparente Photovoltaiklamellen im verglasten Dachbereich. Im nördlichen Bereich übernehmen die Lamellen auch die Funktion der Lichtlenkung.
Bildnachweis: Braun Associated Architects, Stuttgart
Social Stream
Instagram
Linkedin
Youtube
Folgen Sie uns auf: