petersen pörksen partner, Lübeck
Deutsche Rentenversicherung Nord / Baudezernat
ppp planungsges. MbH, Lübeck (Bauleitung); Kühlert tER Balk Landschaftsarchitekten, Lübeck (Landschaftsplanung); Wetzel & von Seht, Hamburg (Tragwerksplanung); KMG Ingenieurgesellschaft, Berlin (TGA); Schäfer-Bauten GmbH, Ibbenbüren (Rohbauarbeiten); Wagenhuber GmbH & Co., H.-Ulzburg (Sichtbeton Fertigteile Fassade); Wehnisch GmbH & Co.KG, Dillingen, (Fertigteil-Sanitärzellen); Estrich Technik G. Schober, Heikendorf (Estricharbeiten); Raumgestaltung Jessen GmbH, Jessen (Natur- und Betonwerksteinplatten als Bodenbelag)
2006
Bad Malente-Gremsmühlen, Frahmsallee
Ortbeton mit hoher Anforderung an der Oberfläche
Zielsetzung beim Bau der Mühlenbergklinik war es eine funktionierende Krankenhausstruktur zu schaffen, die die Ressourcen optimal nutzt.
Leitbild war das Konzept der Salutogenese. Hierbei soll gesundheitserhaltendes Verhalten gefördert werden und der Bezug zur Natur, der im Lebensalltag vieler Menschen verloren gegangen ist, wieder hergestellt werden.
Die Förderung der Kommunikation an Aktivitätsknoten im Haus war ebenso erklärtes Ziel, wie auch eine einfache Orientierung. Die Einbeziehung der umgebenden idealtypischen Natur und der Einsatz natürlicher „echter“ Materialien, wie unbehandeltes Holz, Naturstein, Kohlebrandziegel und Beton in unterschiedlichen Qualitäten dienen der Umsetzung des Ziels.
Der weiße kubische Baukörper ist mit feingewaschenen Betonfassaden bekleidet. Sie vermitteln eine positive Stimmung im Sinne der Salutogenese. Salus - zu Deutsch das Heil verstanden im Sinne einer modernen Rehabilitationsklinik. Zuschläge aus gebrochenem Kalkstein und Weißzement sorgen für den hellen, natürlichen sandfarbenen Farbton. Entwurf und Ausführung der vorgefertigten Fassadenelemente verlangten einen hohen Grad an Vorplanung von Architekt, Statiker und Prüfer, bis hin zur ausführenden Firma. Die Fassaden unterscheiden sich in einschalige vorgehängte hinterlüftete Elemente vor tragenden Bauteilen in Ortbeton und mehrschalige nichttragende Beton-Sandwichelemente.
Das Thema Kommunikation und Orientierung wurde im Kreuzungspunkt des Bettenhauses verfolgt. Über die vier Geschosse des Bettenhauses wurde am Pflegestützpunkt der Stationen eine lobbyähnliche Halle ausgebildet. Durch Drehen des Deckenausschnitts in Form eines Plektrons, um eine gemeinsame Mittelachse entsteht eine räumlich interessante galerieartig gestaffelte Situation.
Die Belichtung des Raums erfolgt über ein kreisförmiges Oberlicht. Thermischer Auftrieb ermöglicht eine natürliche Belüftung der strahlenförmig angrenzenden Flure des Bettenhauses.
Die Brüstungen aus Sichtbeton wurden im Verbund mit den Geschoßdecken aus Ortbeton hergestellt. Dieselbe Außen- und Innenschalung aus filmbeschichtetem Sperrholz wurde dabei dreimal eingesetzt.
Die Schalung wurde nach dem Ausschalen um jeweils 90° verdreht im nächsten Geschoss wiedereingebaut. Der so entstandene Raum lässt unterschiedlichste Assoziationen aufkommen, die von „Blubb“ bis „Wankelmotor“ reichen.
Die glatten, unbehandelten Sichtflächen der Brüstungen wurden mit einer massiven Abdeckung aus geölter Eiche versehen, in die die Beleuchtung integriert ist.
Zenitlicht und Beleuchtung mit punktförmigen Lichtkegeln aus Glasfaserlichtleitern versetzen die Betonflächen in ein weiches Streiflicht, das die Materialeigenschaften hervorhebt. Künstlerisch weiterbearbeitet wurde das Thema der runden aufsteigenden Formen durch projektionsartige Abbildungen der Form an den unmittelbar angrenzenden Sichtbetonwänden.
Elliptische Flächen aus einer Goldlasur, die direkt auf den porigen Sichtbeton aufgetragen wurden, erinnern an aufsteigende Blasen.
Bildnachweis: Stephan Baumann, Karlsruhe
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