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Museum Liaunig in Kärnten/A

Querkraft Architekten, Wien

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Dauerhaftigkeit Konstruktion Selbstverdichtender Beton Zementestrich

Architektur

Querkraft Architekten, Wien

Bauherr

DKFM Herbert Liaunig

Projektbeteiligte

Werkstatt Wien (Gerneralplaner); Dr. Pfeifer, Graz (Bauphysik); Strabag Technik, Wien (Haustechnik); Klaus Pokorny, Wien (Tageslichtsimulation); Doka, Arnstetten (Sichtbeton)

Jahr

2008

Ort

Neuhaus/Suha in Kärnten, Österreich, Neuhaus 1

Konstruktionsmerkmale

Stahlbetonkonstruktion

Beschreibung

Wie eine Linie durchschneidet der Baukörper des Privatmuseums Liaunig in Neuhaus die wunderschöne Landschaft an der Drau, einem Nebenfluss der Donau. Der Gebäuderiegel liegt auf einem auf zwei Seiten stark abfallenden Hochplateau und schießt zur Straßenseite - und damit für ankommende Besucher weithin sichtbar - weit über die Hänge hinaus. Gezeigt wird die Privatsammlung des Industriellen und Sammlers Herbert W. Liaunig, bestehend aus derzeit etwa 2.150 Werken österreichischer Gegenwartskunst nach 1945/50 sowie eine Dauerausstellung mit afrikanischen Goldobjekten.

Der Bau entstammt einem Wettbewerb, den das Wiener Architekturbüro Querkraft für sich entscheiden konnte. Bestehend aus einer großen Ausstellungshalle, einem Grafikraum und einem Schaudepot befindet sich der Mittelteil des 3.200 m² großen Museums unter der Erde, so dass auf teure Fassaden verzichtet werden konnte. Nur der langgezogene Galerietrakt ist von außen sichtbar.

Die Eingangszone orientiert sich zum Ortszentrum von Neuhaus. An das Foyer schließt sich das Schaudepot mit einer Fläche von 600 m² parallel zum Museumsaufgang an. Kern der Anlage ist die 2.000 m² große Ausstellungshalle mit einer Länge von 160 m, einer Breite von 13 m und einer Höhe von 7 m. Aussichtsterrassen an beiden Enden bieten weite Ausblicke in die Landschaft. Der hohe Raum ist mit Bogenschalen aus dem Industriebau gedeckt. Durch transluzente Oberlichter fällt Tageslicht ins Innere. Dagegen wird der 500 m² große Grafikraum mit Kunstlicht beleuchtet. Durch einen mit einer Lichtinstallation von Brigitte Kowanz ausgestatteten schmalen Gang gelangen die Besucher in den 350 m² großen, unterirdischen Ausstellungsraum mit dem "Gold der Akan". Dessen Hülle besteht aus lasiertem Sichtbeton in dunklem Blau.

Beton

Die tragenden Elemente des Bauwerks bestehen aus Stahlbeton, sonst überwiegen die Materialien Glas und Blech. 40 cm stark sind die durchgehenden Sichtbetonwände der langen "Röhre". Horizontale Ortbetonträger überspannen sie im Abstand von 6,50 m, um dem Erddruck entgegen zu wirken. Zur Kosteneinsparung sind die Wände an Stellen mit geringerer statischer Bedeutung auf Dicken von 25 - 30 cm reduziert.

Dem vorgegebenen Wandaufbau entsprechend, bilden Wärmedämmung mit Blechverkleidung sowie ein Bogendach die Außenhaut. An den Gebäudeenden zeigen sich die Betonwände nackt, da im Terrassenbereich keine Dämmung notwendig ist und damit auch die Verkleidung entfallen konnte. Die Konstruktion der auskragenden Terrassen ist dem Brückenbau entnommen. Einbetonierte Brückenvorspannkabel aus Stahl sind ein- und vorgespannt und nehmen die Zugkräfte auf.

Die eingesetzten Schalplatten aus Phenolharz erreichen die geforderte Sichtbetonqualität. Geschalt wurde abschnittsweise mit einer Schienenvorrichtung, die ab einer Höhe von 7 m notwendig wurde. Voraussetzung für die von den Architekten geforderte glatte Oberfläche der Wände, war die Verwendung von selbstverdichtendem Beton. Wegen der großen Menge an Bewehrung konnte der Beton von unten in die Schalung eingefüllt werden.

Auch für den Bodenbelag entschieden sich die Planer für ein homogenes Material. Verwendet wurde ein Betonestrich mit Armierung, dessen Oberfläche mit einem Finish versehen wurde.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Lisa Rastl

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