4a Architekten, Stuttgart
Naturtheater Reutlingen e.V., Reutlingen
Breinlinger + Partner, VBI Ingenieurgesellschaft, Tuttlingen (Tragwerksplaner)
2008
Reutlingen, Mark Gewand 3
Mitten im Wald am Fuß der Schwäbischen Alb liegt das Naturtheater Reutlingen, eine der großen Freilichtbühnen Baden-Württembergs. Mit ihrem Entwurf haben die Stuttgarter Architekten aus dem Büro 4a dem Wunsch der Bauherren nach einem "leicht, offen und modern" wirkenden Bau entsprochen. Wie ein Teil der Waldlandschaft schiebt sich das Gebäude mit einem großen, ausladenden Dach aus der Erde. Darunter befinden sich rund 1.000 Sitzplätze, die Bühne und der Eingangsbereich. Von außen ist der Bau mit grün gefärbten Aluminium-Verbundplatten verkleidet. Reflexionen auf der metallenen Verkleidung erzeugen je nach Lichteinfall ein bewegtes Licht- und Schattenspiel.
Der Innenraum der Zuschauertribüne ist komplett mit Holz verkleidet. Als Unterkonstruktion dient ein Holztragwerk mit einem Dachträger aus Stahl, der den gesamten Raum stützenfrei überspannt. Um das einheitliche Erscheinungsbild nicht zu stören, ist die Beleuchterbrücke in den Dachraum integriert. Für gute Lichtverhältnisse in der Zuschauerhalle und den Außenbereichen sorgt ein speziell auf die Anforderungen abgestimmtes Beleuchtungskonzept. Schmale, bündig in die Decke und die Seitenwände eingelassene Lichtlinien strukturieren das Deckenbild und unterstreichen die dynamische Bauform. Hinter den Seitenwänden aus Beton ist Platz für Lagerräume, Licht- und Tontechnik sind zentral im hinteren Hallenbereich angeordnet. Neben Theatervorführungen eignet sich die Freilichtbühne auch für Open-Air-Kino, Konzerte, Festivals oder Firmenevents.
Großzügig gestaltet ist der Eingangs- und Aufenthaltsbereich mit separatem, dem Eingangsbereich vorgelagerten Kassenhaus, das sich formal auf die Gestaltung der Zuschauerhalle bezieht. Im Kontrast zu dem im Dach verwendeten Holz und dem Grün der Umgebung sind die Wände, die sich zurückgesetzt unter der Dachfläche befinden, in Sichtbeton Güteklasse 2 ausgeführt. Schalstrukturen mit einem stark sichtbaren vertikalen Fugenbild gliedern die nichttragenden Wandscheiben, die im oberen Bereich mit einem Glasband versehen sind. Die Kasse ist hinter einem horizontalen Wandschlitz angeordnet. Große Lettern aus hellem Metall weisen den Weg zu den Eingängen und gestalten gleichzeitig die Wände aus Beton.
Bildnachweis: Patrick Beuchert, Wertheim
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