Hammer Pfeiffer | Architekten, Lindau
Selco Networks GbR
Holger Fritz (Projektleiter); Böck – Haßmann – Schmid, Schorndorf (Tragwerksplanung), Thomas Belz (Projektleiter); Transportbeton Waldhausen (Betonwerk); PERI Weißenhorn, System maximo (Schalung)
2013
Urbach
Massivbau
niedriger W/Z-Wert und ohne Zusatzstoffe (Flugasche);
Zusammensetzung des verwendeten Betons:
Sorten-/ Abruf-Nr.: 16537212 407 A
Festigkeitsklasse: C30/37
Expositionsklassengruppe: XS1 XD1 XM1
Festigkeitsentwicklung: mittel
Feuchtigkeitsklasse: WA
Konsistenzklasse: F3
Sieblinienbereich: 3
Größtkorn: 16 mm
Im Gewerbegebiet „Obere Mühlwiesen“ im schwäbischen Urbach trifft man zwischen Tankstelle, Bäckerei und noch unbebauten Grundstücken völlig unverhofft auf ein kleines Bauwerk in hoher architektonischer Qualität: das Verkaufs- und Bürogebäude der Firma Selco Networks. Einen Teil dieser Qualität sieht man ihm direkt an: die hochwertigen Materialien, die gut durchdachten und sauber ausgeführten Details, das klare Konzept. Der andere bleibt dem Besucher erst einmal verborgen. Denn dass der Grundriss flexibel genutzt und das Gebäude bei Bedarf um eine Etage aufgestockt werden kann, ist nicht gleich auf Anhieb zu erkennen. Im Sinne einer Nachhaltigkeit, die mehr ist als eine werbewirksame Floskel – und darauf kam es Hammer | Pfeiffer Architekten an, – sind solch vorausschauende Überlegungen nur zu begrüßen.
Hochwertig und auf die Nutzung über viele Jahre hinweg ausgelegt sind auch die Materialien, die die Architekten für den Innenraum ausgesucht haben. Der Holzboden aus massiver gekalkter Eiche hält zum einen dem regen Besucherverkehr stand, zum anderen kann er bei Bedarf abgeschliffen werden. Die weißen Möbel aus lackiertem MDF bilden mit der ebenfalls weißen Decke optisch eine Einheit und lassen den zum Verkauf angebotenen Produkten den Vortritt.
Die Fassade besticht durch den tadellosen, hellgrauen Sichtbeton, der sich mit großformatigen Glasflächen abwechselt – und zwar an allen vier Seiten nach dem gleichen Muster. Der rechte Bereich ist jeweils massiv in Sichtbeton ausgeführt, während daneben die raumhohen Scheiben das Bild bestimmen. Die Bodenplatte und die Dachscheibe, beide ebenfalls aus Sichtbeton, und die Stirnseite der über Eck liegenden Betonfläche rahmen das Ganze ein. Damit der Verkaufsraum und die Büros im Sommer nicht überhitzen, ließen die Architekten einen außenliegenden Sonnenschutz aus perforiertem, dunkelgrauem Gewebe montieren.
Sichtbeton geleitet den Besucher sogar zum etwas erhöht liegenden Eingang. Denn die Rampe, die sanft den Höhenunterschied zwischen dem Parkplatz und dem Gebäudeinnern überwindet, wurde ebenfalls aus diesem Material gefertigt. So gilt auch hier – wie so oft: Weniger ist mehr. Denn durch die geringe Anzahl an Materialien kommt jedes einzelne besonders gut zur Geltung und in der Summe ergibt sich ein stimmiges Bild.
Bildnachweis: Brigida González, Stuttgart; Pläne: Architekten
Social Stream
Instagram
Linkedin
Youtube
Folgen Sie uns auf: