Architecture Ouvrage d’Art (Charel Lavigne/Thomas Lavigne/Christophe Cheron), Vanves/F
SNCF, Stadt Fréjus
NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH + Co. K, NL NOE France (Schalung); Chantiers Modernes Sud, Vitrolles; Razel S. A., Vitrolles (Bauunternehmung); Méditerranée Préfa (Fertigteilwerk)
2007
Fréjus/F
Beton-Fertigteile mit nicht sichtbaren Stoßfugen, täuschend echt wirkender Ruinen-Charakter
In der Gegend um Fréjus in Südfrankreich herrscht felsiger, von Sandstein durchzogener Boden vor und macht damit die Gegend fast unverwechselbar. Man könnte es auch die Identität von Fréjus und Umgebung nennen. Und diese Stein gewordene Identität sollte sich letztlich in diversen Nutz- und Infrastrukturbauten niederschlagen. Mit einem augenfälligen und unverwechselbaren „Hingucker“ im Straßenbild von Fréjus bei der Neugestaltung eines ganzen Stadtviertels, einem Déjà-vu der besonderen Art. So wollten es die Stadtväter.
Dieses mit der Neugestaltung entstandene relativ geschichtsträchtige Straßenbild entsprang aber nicht nur einer Idee der Neuzeit, sondern man griff in Fréjus auf eine schon von den Römern praktizierte Wahl der Baustoffe zurück. Die bedienten sich nämlich schon seinerzeit des rosaroten Sandsteins, um neben Wohnbauten auch Aquädukte, Amphitheater und Arenen aus diesem relativ leicht zu bearbeitenden Naturstein zu bauen. Und was lag für die Architekten von „Architecture Ouvrage d’Art“ näher, als die historische Umgebung beim Bau von Brückenbögen respektive Unterführung, Wehrtürmen und diversen Stütz- und Lärmschutzwänden eines ganzen Straßenzuges wirtschaftlich in Beton auszudrücken und so quasi den „Genius Loci“ dieser Gegend auch in den Verkehrsbauten wirken zu lassen. Römisches und mittelalterliches Kulturerbe bilden dafür einen glanzvollen Rahmen: Arena, Aquädukt, Römisches Theater und Archäologisches Museum mit dem doppelköpfigen Hermes; die fast ganz in rosa Sandstein erbaute Bischofsstadt wurde deshalb auch in die „Straße der berühmten Schauplätze“ des Departements Var aufgenommen.
Die Verantwortlichen entschieden sich nach eingehender Beratung für die Betonstruktur "Murus Romanus", die dem Betrachter den Eindruck kunstvoll geschichteten Natursteins vermittelt. Mit insgesamt rund 300 m² Strukturmatrize Murus Romanus stellte das Fertigteilwerk Méditerranée Préfa die Fertigteile her, mit denen die Bauunternehmen dann um die 5.000 m² Betonfläche scheinbar fugenlos im täuschend echt wirkenden Ruinen-Charakter simulierte. Die Stoßfugen der Fertigteile mussten, um nicht „steinspalterisch“ aufzufallen, in den Mauerwerksfugen verlaufen respektive verschwinden, die Matrizen entsprechend den Steinverläufen genau geschnitten werden.
Bildnachweis: NOEplast, Süssen
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