Modulorbeat, Münster
Schauspielhaus Bochum, Urbane Künste Ruhr
Bollinger + Grohmann Ingenieure, Frankfurt am Main (Tragwerksplanung)
2014
Bochum
Die Zukunft der Stadt, der Arbeit und der Kunst ist Thema des Detroit Projekts, eines einjährigen Stadt- und Kunstfestivals des Schauspielhauses Bochum und der Kunstorganisation Urbane Künste Ruhr. Es verbindet vier europäische Städte, in denen der Autohersteller Opel Fahrzeuge produziert und wo die Mitarbeiter fürchten, ihre Arbeit zu verlieren – das Werk in Bochum soll Ende 2014 schließen. Gemeinsam mit den betroffenen Menschen sucht das Kunstprojekt nach Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft. Zu diesem Zweck haben internationale Künstler, Architekten, Planer und Wissenschaftler an unterschiedlichen Orten Installationen geschaffen, mit denen sie zu einer aktiven Auseinandersetzung und einer Mitgestaltung der Stadt durch seine Bewohner auffordern. Das Detroit Projekt läuft noch bis Oktober 2014.
Die One Man Sauna des Kollektivs Modulorbeat aus Münster ist eines dieser Projekte. Es resultiert aus Recherchen, in der die Architekten Marc Günnewig und Jan Kampshoff Grenz- und Übergangsräume der Stadt Bochum untersuchten. Sie sammelten Fotografien typischer Randzonen und überlagerten sie mit Texten zum Thema „Nichtstun”. Daran anknüpfend errichteten sie auf einem ehemaligen Fabrikgelände einen 7,50 Meter hohen Turm, der mittlerweile leider schon wieder demontiert wurde. In ihm befand sich eine temporäre Sauna zur öffentlichen Benutzung.
Der Turm ist aus gestapelten Betonfertigteilen mit rechteckigem Querschnitt, die üblicherweise für den Bau von Schachtanlagen verwendet werden. Sie sind jeweils 45 Zentimeter hoch, haben eine Wanddicke von 15 Zentimeter und umschließen eine Grundfläche von etwa 2,30 x 2,80 Meter. Verdreht gegeneinander angeordnet, gliedern sie den Turm in seiner Vertikalen in unterschiedliche Nutzungsschichten. Zuunterst liegt das als Topfschacht ausgebildete Tauchbecken auf einer Ausgleichsplatte aus Ortbeton, in der Mitte die Saunazelle und oben der Ruheraum mit freiem Blick in den Himmel. Die Erschließung der Sauna erfolgt über Steigleitern.
Bildnachweis: Jan Kampshoff und Roman Mensing, beide Münster
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