Zaha Hadid Architects, London
Danish Ministry of Culture, Charlottenlund/Kopenhagen/DK
Ken Bostock (Projektleiter); PLH Arkitekten, Kopenhagen (Kontaktarchitekten); Jane Wernick Associates, London (Tragwerksplaner); PLH Arkitekter, Kopenhagen/DK (Fassadenplanung); Birch & Krogboe A/S, Kopenhagen (Tragwerksplaner)
2005
Charlottenlund, Kopenhagen/DK, Vilvordevej 110
Kurviger Betonkörper
Fusion von Topographie und Architektur
Der Erweiterungsbau für die Kunstsammlung Ordrupgaard von Zaha Hadid befindet sich auf einem Villengrundstück des Kunstsammlers Wilhelm Hansen, der zwischen 1916 und 1918 eine erstaunliche Sammlung französischer Kunst der Impressionisten, Postimpressionisten und Fauves zusammentrug, die er später mit dänischer Kunst des 19. Jahrhunderts ergänzte. Die Sammlung ging nach seinem Tod in den Besitz des dänischen Staates über, der mit der Erweiterung die auf dem parkartigen Gartengrundstück existierende private Atmosphäre der ersten Ausstellungsräume im Galerietrakt des Landhauses Hansens beibehalten wollte.
Hadids 500 m² großes Erweiterungsbauwerk dockt an das Landhaus an und scheint bereits mit dem Gelände verwachsen zu sein. Es schiebt sich als schmaler Baukörper längs zum Bestand und endet im Süden über dem Boden leicht schwebend. In der Mitte des Traktes ist der Eingang mit Museumsshop und dem Foyer angeordnet. Von dort aus verteilen sich die Besucher über einen schmalen Gang neben dem Eingang in den Wechselausstellungsraum im Norden oder in die parallelogramm- bzw. trapezförmigen Kabinette der Dauerausstellung. Diese Innenräume sind fensterlos und introvertiert. Schmale Oberlichtstreifen sorgen für wenig Tageslicht und erhöhen die Konzentration auf die Kunstwerke. Raumhohe Verglasungen befinden sich hingegen im Cafe und im Veranstaltungsraum im Süden, wo der Bezug zum Park und der natürlichen Lichtquelle hergestellt wird.
Die Sichtbetonflächen sind schwarz eingefärbt und erhalten damit einen erdigen Charakter. Mit den dunklen Raumzellen entschied sich Hadid bewusst gegen die lichte Stimmung der alten Räume. Die Betonkonstruktion ist nicht rechtwinklig sondern hat leichte Schwünge in der Decke, weist Niveausprünge auf und hat Rundungen in der Außenhaut. Als Gesamtform konzipiert, scheint sie sich über das Gelände zu legen und sich in einer langen zusammenhängenden Bahn zu wölben. So wirkt das Bauwerk trotz der dunklen Oberflächen elegant.
Bildnachweis: Ordrupgaard Museum/Roland Halbe, Stuttgart
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