Herwig Ruch, Heubach
Ingenieurbüro Kunkel, Passivhaustechnik, Zwickau (Energiekonzept); Betonwerk Volland GmbH, Pfaffenhofen (Rohbau); Jürgen Beyer (Bauphysik); Ingenieurbüro Riik (Tragwerksplanung)
2006
Schwäbisch Gmünd
Betonfertigteile mit Stahlbetonbodenplatten
Passivhaustaugliche wärmegedämmte Kunststofffenster mit 3-Fachverglasung; Lüftungsanlage mit Sole-Erdwärmetauscher für winterliche Frischluft-Vorerwärmung und sommerliche Frischluftabkühlung; komplette Rundum-Isolierung als WDVS aus EPS 0,035 W/(m·k)
Als klares Bekenntnis zu umweltschonenden, erneuerbaren Energiekonzepten hat das Baudezernat Schwäbisch Gmünd in Abstimmung mit den Grundeigentümern beschlossen, dass abweichend vom bestehenden Bebauungsplan und anstelle weiterer, ausschließlich elektrisch beheizter Gebäude so genannte Passivhäuser entstehen sollen. Für diese zukunftsweisende und nahezu energieautarke Bauweise bietet die sonnige Süd-West-Hanglage des Klarenbergs ideale Voraussetzungen.
Die geplanten Kettenhäuser bilden wegen der geringen Grundstücksbreite eine kostengünstige Alternative zu freistehenden Einfamilienhäusern. Im Vergleich zu Reihenhäusern ermöglichen sie jedoch jeweils eine eingebundene Garage und individuelle Gestaltung der Baukörper mit einer nach Süden ausgerichteten geräumigen Gartenfläche.
Die windgeschützte, leichte Südhanglage garantiert Sonne pur von früh bis spät und lädt die künftigen Bewohner ein zum erholsamen Verweilen im Garten oder zum Abenteuerspiel im schattigen Urwaldparadies des angrenzenden Strümpfelbachs.
In unmittelbarer Nähe zum Baugebiet befinden sich viele schulische Einrichtungen wie Realschule, Gymnasium, Waldorfschule mit Kindergarten sowie keine 500 m weit entfernt das Berufschulzentrum und die Pädagogische Hochschule.
Die Zeltdachform mit der unbeheizten, luftdurchfluteten „Bühne“ oberhalb der Wärmehülle bietet willkommenen Stauraum, insbesondere wenn das Untergeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut wird. Ganz nebenbei vermittelt diese Gebäudeform in sonniger Hanglage einen Hauch von mediterranem Flair.
Die kompakte Bauweise mit einem A/V-Verhältnis von 0,67 sowie Beton als Speichermasse für Wärmeenergien sind maßgebende Faktoren für eine Bauweise nach Passivhausstandard. Eine Wärmepumpe versorgt das Haus mit der benötigten Wärmeenergie zum Heizen und für die Warmwasseraufbereitung. Lüftungswärmeverluste werden durch eine Lüftungsanlage reduziert. Die Außenluft wird hygienisch über einen Sole-Erdwärmetauscher erwärmt, der Abluft wird mittels Wärmepumpe Wärme entzogen und dem Kreislauf wieder hinzugefügt.
Beide Gebäude bestehen aus Betonfertigteilen und wurden mit Stahlbetonbodenplatten über einer ca. 50-60 cm starken Blähton-Dämmung gegründet. Alle tragenden Außen- und Innenwände bestehen aus 14 cm starken Schwerbetonwänden.
Besonders Schwerbeton bietet für Passivhäuser höchst willkommene Eigenschaften, wie eine dauerhafte statische Festigkeit, extreme Schalldämmung, bestes Brandschutzverhalten und - aufgrund des hohen spezifischen Gewichtes und der hervorragenden Wärmeleitfähigkeit - enorme Speicherkapazität für Heizenergie bei gleichzeitig raschem Temperaturausgleich der Raumluft.
Die für Passivhausstandard erforderliche Wärmedämmung wird durch eine außenliegende, wärmebrückenfreie „Rundum-Isolierung“ aus EPS 0,035 W/(m·k) gewährleistet.
Bildnachweis: Herwig Ruch, Heubach
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