m³ architectes s.a. - Dell, Linster, Lucas; Luxemburg
Rehazenter Luxembourg Etablissement Public, Luxemburg
INCA, Ingénieurs Conseils Associés S.A., Niederanven (Statik); AM Giorgetti/Soludec, Luxemburg dt (Bauausführung); Bétons Feidt SA, Mertert (Beton)
2007
Luxembourg/Kirchberg, 1, Rue André Vésale
Stahlbetonskelettbau
Hohe Sichtbetonqualität
Das Therapie- und Betreuungsangebot des Rehazentrums in Luxemburg richtet sich an Patienten zur psychischen und physischen Rehabilitation und Reintegration. Das Gebäude vereint eine Vielzahl von Funktionen unter einem Dach, etwa Praxisräume, Büros, eine Sporthalle, ein Schwimmbad, Schulungsräume und Gastronomiebereiche. Die Architekten Dell, Linster, Lucas schaffen trotz der unterschiedlichen Nutzungsanforderungen eine klare Ordnung. Sichtbezüge, natürlicher Lichteinfall und Transparenz sind wichtiger Bestandteil des Entwurfes, um die Patienten durch visuelle Kontakte zu motivieren.
Das Gebäude gliedert sich in Therapieebenen, die Erschließung und in die stationären Abteilungen. Talseitig zum Garten hin sind die Therapiebereiche angeordnet. Zusätzlich zur Fassade werden diese Bereiche über vier Innenhöfe belichtet und belüftet, in die auch das Schwimmbecken und die Sporthalle integriert sind. Um die Eingangshalle sind Auditorium, Schulungsräume, Restaurant und Direktion angeordnet. Eine Zirkulationszone erschließt die einzelnen Bereiche horizontal wie auch vertikal und trägt das Gebäude wie eine Wirbelsäule. Mit ihren großen verglasten Außenflächen bildet sie eine innere Straße im Rehazentrum, die von außen durch die Nordfassade eingesehen werden kann. Die Lochfassade im Süden erlaubt dagegen nur einzelne ausgewählte Einblicke in die Therapiebereiche.
Die Architekten greifen auf schlichte Materialien zurück, um das klare architektonische Konzept zu unterstreichen: Metall, Glas, Eichenholz und etwa 40.000 m² Sichtbetonflächen. Die Primärkonstruktion ist in Stahlbetonskelettbauweise erstellt, Wände und Stützen sind in Ortbeton, die Träger vor Ort als Fertigteile hergestellt und die Decken bestehen aus werkseitig hergestellten Elementplatten.
Roh und massiv verleihen die Betonoberflächen den stark frequentierten Erschließungs- und Therapiezonen einen Atelier-Charakter, der die harte Erarbeitung von Therapieerfolgen widerspiegelt. Homogen und dennoch lebendig verleiht die Betonoberfläche dem Haus seinen unverwechselbaren Charakter. Die Verarbeitung des „flüssigen Steins“ verlangte eine vorausschauende und disziplinierte Planung, wie auch ein konsequentes und kontinuierliches Arbeiten auf der Baustelle, um eine hohe Qualität zu sichern. Denn Sichtbetonoberflächen zeigen alle Mängel kompromisslos auf: „Es ist ein ehrliches Material“, finden die Architekten.
Quelle:
Bildnachweis: m³ architectes, Christoph Weber Photographie, Luxemburg
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