Anin, Jeromin, Fitilidis & Partner, Düsseldorf
Gentes Baumanagement GmbH Hans Burow, Düsseldorf
Graner + Partner, Bergisch Gladbach/Leipzig (Bauphysik); KKK Ingenieursgesellschaft, Düsseldorf (Tragwerk); Pick Bauunternehmen GmbH, Grevenbroich (Bauunternehmen)
2003
Düsseldorf, Ernst-Poensgen Allee, Rolanderweg, Fahnenburgstraße
Massivbauweise, zweischalige Sichtbetonwände
Sichtbetonwände als statisches Rückgrat des Gebäude-Ensembles
Das Wohn- und Ateliergebäude Row 13 entstand in einem Düsseldorfer Villenviertel in unmittelbarer Nähe zum Stadtwald. Das Grundstück befindet sich am Ende einer Bebauungszunge und wird von drei Straßen umschlossen. Die benötigte Privatsphäre für die Wohnhäuser konnte nur mit introvertierten Höfen erreicht werden. Wesentlich dabei war die Südausrichtung und die Trennung der beiden Wohnhäusern untereinander. Jedes sollte seinen eigenen besonnten Innenhof erhalten. Das Ateliergebäude wurde aus diesem Grund als Schallschutz vorgelagert und zur nördlichen Straßenseite verglast.
Die anderen - zum Gehweg parallel verlaufenden - Gebäudekuben sind zueinander verdreht, wodurch private Innenhöfe möglich wurden. Um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, wurde das Element Wand als funktionales und gestalterisches Mittel eingesetzt. Mal ist die Wand als geschlossene Begrenzung privater und öffentlicher Bereiche eingesetzt, dann wiederum faltet sie sich zu einer tragenden Gebäudewand, die sich je nach Bedarf in eine transparente Fassade auflöst, um den inneren mit dem äußeren Wohnraum visuell zu verbinden, aber gleichzeitig klimatisch zu trennen. Mäanderartig erstreckt sie sich um das Grundstück und verändert dabei ihre Funktion und Materialität. Auf engstem, städtischem Raum definiert "die Wand" Innen- und Außenbereiche, private und öffentliche Zonen und ermöglicht oder verhindert Ein- und Ausblicke. Gleichzeitig bildet die gefaltete Wand, die teils monolithisch, teils zweischalig aus Sichtbeton zwischen Außen- und Innenbereichen alterniert, das statische Rückgrat des Ensembles.
Transparente Fassadenflächen stehen im Kontrast zu massiven Gebäudekuben und ermöglichen so das Wechselspiel von Leichtigkeit und Schwere, von Intimität und Offenheit. Die Übergänge von innen nach außen sollten materialgleich sein und selbstverständlich wirken. Entscheidend für die Wahl des verwendeten Werkstoffs Beton war die Möglichkeit, den Vorhangcharakter einer elementierten Fassade zu vermeiden. Ortbeton "aus einem Guss" verleiht dem Gebäude seine klare Körperhaftigkeit.
Die elementierte Fensterfassade wurde flächenbündig zu den Sichtbeton-Deckenrändern montiert.
Aus haustechnischer Sicht ist das Heiz- und Kühlkonzept dieses verhältnismäßig kleinen Baus hervorzuheben, welches ausschließlich unter Ausnutzung regenerativer Energien betrieben wird.
Bildnachweis: Holger Knauf, Düsseldorf
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