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Schattendach in Handenberg

Heidl Architekten, Linz

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Sichtbeton Festigkeit Stadtplanung

Architektur

Heidl Architekten, Linz

Bauherr

Gemeinde Handenberg

Projektbeteiligte

Werkraum Wien (Tragwerksplanung); Pointner Rundholz, Burgkirchen (Holzarbeiten); Strabag, Braunau (Baufirma); Barbara Bacher, Linz (Landschaftsplanung)

Jahr

2015

Ort

Handenberg, Dorfplatz

Beschreibung

Auf ganze 26 Ortschaften verteilen sich die knapp 1.300 Einwohner der oberösterreichischen Gemeinde Handenberg. Herz des Dorfes ist eindeutig die mächtige gotische Pfarrkirche mit Zwiebelturm und jetzt auch der sie umgebende Platz. Er wurde von Heidl Architekten aus Linz neu gestaltet, die den zuvor ausgelobten Wettbewerb gewonnen hatten. Ihre Aufgabe bestand darin, die durch den Abriss eines Pfarr- und eines Geschäftshauses undefinierte Fläche räumlich zu fassen, ein Schatten spendendes Dach zu entwerfen und einen bestehenden Teich in ihre Gesamtplanung zu integrieren, der eng mit der Gründungsgeschichte von Handenberg verbunden ist.

Die Kirche umgibt nun eine Baumreihe, die von halbhohen Hecken begleitet wird und so den Raum fasst. Der Teich erhielt ein Holzdeck am Wasser mit Sitzstufen zum Ortsplatz. Im Bedarfsfall kann er mit einem Zaun umgeben werden. Weitere Sitzmöglichkeiten bieten vier lange Holzbänke; die Platzoberfläche ist mit kleinen Granitsteinen gepflastert.

Beton

Im besten Sinn auffälligstes Element der Neugestaltung ist das markante Flugdach aus Sichtbeton, das die Architekten zusammen mit den Ingenieuren vom Werkraum Wien entwickelten. Die Stahlbetonkonstruktion kragt zwölf Meter aus und besitzt eine Dachfläche von 80 Quadratmetern. Letztere wurde ohne Folien und Verblechungen ausgeführt, wodurch das Bauwerk wie eine Skulptur erscheint. Die Entwässerung verbirgt sich hinter den leicht überhöhten Kanten des Daches beziehungsweise in der Wand. An der Unterseite der Auskragung sowie unter den Sitzbänken befinden sich Leuchten, die den Platz auch bei Dunkelheit nutzbar  und sicher machen. Die Dachleuchten sitzen in Aussparungen, die während der Schalens an Stellen vorgesehen wurden, an denen jeweils zwei Schalelemente aufeinander trafen.

Wand und Decke wurden in einem Betonierabschnitt erstellt. Verwendet wurde ein Beton der Festigkeitsklasse C 40/50 mit der österreichischen Kurzbezeichnung B5. Infolge der langen Anfahrtswege standen für seinen Einbau gerade einmal 60 Minuten zur Verfügung. Um das Dach trotz der Biegemomente in der geplanten, leicht geneigten Form verwirklichen zu können, war eine Überhöhung der Auskragung von 26 cm statisch erforderlich.

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Josef Andraschko, Linz für Heidl Architekten

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