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Schloss Dettingen

Anton Beuter, Dettingen

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Architektur

Anton Beuter, Dettingen

Bauherr

Stadt Horb, Ortsteil Dettingen

Projektbeteiligte

Bauhof Horb

Jahr

2004

Ort

Horb-Dettingen, Schlossgasse 1

Beschreibung

Maßgeblich bestimmen Pflasterungen die Atmosphäre historischer Stätten. Sie erweisen sich umso mehr als lebendiges Kulturgut, wenn es gelingt, frühere Gestaltungen nachzuempfinden und mit heutigen Erfordernissen in Einklang zu bringen. Wie beim Schloss in Dettingen, einem Teilort von Horb am Neckar. Seine Außenanlage wird durch das Pflastersteinsystem geprägt. Es verbindet den Charme der alten Zeit mit den Möglichkeiten moderner Materialien.

Das rechteckige, dreistöckige Gebäude mit Mansardendach stammt aus dem Jahr 1746. Gerold I., Fürst und Abt von Muni im Schweizer Kanton Aargau, ließ es errichten, um die hiesigen Besitztümer des Klosters zu verwalten. 1834 erwarb die Gemeinde Dettingen das Anwesen. Zunächst war es Schule, dann (wie auch jetzt) Rathaus, enthielt Wohnungen, zeitweilig eine Apotheke und Arzt praxen, musste Soldaten und Flüchtlingen Quartier bieten. Die vielen unterschiedlichen Nutzungen hatten erhebliche Veränderungen der Raumstruktur zur Folge, und die vornehme Ausstattung verschwand hinter nachträglichen Einbauten und Anstrichen.

Erst als Astrid Sibylle Tober, eine Stuttgarter Innenarchitektin, die leerstehende zweite Etage kaufte, ergab sich die Möglichkeit für umfassende Restaurierungen. Dabei kamen prächtiger Stuck, Holzfelderböden mit Intarsien und Türblattbemalungen zutage, die aufwändig instandgesetzt wurden. Das bemerkenswerte Engagement fand seine Würdigung im Denkmalschutzpreis 2000, eine von der Württemberger Hypo zusammen mit dem Schwäbischen Heimatbund, dem Landesverein Badische Heimat und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg verliehene Auszeichnung. Im krassen Widerspruch zu dem spätbarocken Kleinod stand nun der asphaltierte Hof vor dem Hauptportal. Schäden wies er obendrein auf. So wurde die rund 300 Quadratmeter große Fläche im Herbst 2004 erneuert.

Beton

Gern hätte der Architekt ein gebrauchtes Kalksteinpflaster verwendet. Doch das war schwer zu beschaffen. Und mit den verfügbaren Natursteinarten ließ sich die gewünschte Anmutung nicht erreichen. Elegance Courtstone von Braun zeigte schließlich, dass es den ursprünglichen Vorstellungen sehr nahe kam. Es überzeugte durch sein natürliches Aussehen und eine unaufdringliche nostalgische Note. Die Oberseiten der Steine sind leicht modelliert, ihre Ecken und unregelmäßigen Kanten etwas gerundet. Sie erwecken den Anschein, als seien sie bereits seit langem benutzt und dadurch abgewetzt worden.

Trotz der Steinstärke von nur 6 cm ist das Pflaster problemlos befahrbar. Es widersteht Frost, wird von Tausalzen nicht angegriffen und neigt nicht zum Ausblühen. Fünf Formate (13, 14,5, 16,5, 18,5 sowie 21,5 x 13 cm), grundsätzlich gemischt an geliefert, bieten Spielraum bei der Flächengestaltung, erleichtern Randausbildungen und Anschlüsse. Ein Merkmal des Pflasters sind ringsum sockelartig angeformte Abstandhalter. „Sie erleichtern das Verlegen. Dabei werden kleinere Ungenauigkeiten durch den ohnehin etwas variablen Verlauf der Fugen weitgehend aufgefangen. Und nicht zuletzt, weil man das Pflasterbett auf einmal komplett abziehen kann, lässt sich wesentlich schneller arbeiten als mit vergleichbaren Natursteinen”, beschreibt Josef Appenzeller vom Bauhof Horb die Vorteile.

Bildnachweis: Albrecht Braun GmbH, Amstetten

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