Stoffel Schneider Architekten, Zürich/Frauenfeld
Schulen Frauenfeld
SJB Kempter Fitze Bauingenieure, Frauenfeld (Statik); Giger Bauleitung, Sulgen (Bauausführung); Stutz AG, Frauenfeld (Beton)
2006
Frauenfeld, Thurgau, Schweiz, Oberkirchstrasse 17
Das Holzprovisorium, das seit den späten sechziger Jahren den beiden Kindergartengruppen der Schulanlage Langdorf im schweizerischen Frauenfeld als Unterkunft diente, war baufällig geworden. Um es zu ersetzten veranstaltete die Schulbehörde einen Wettbewerb mit fünf eingeladenen Architekturbüros, den die ortsansässigen Stoffel Schneider Architekten für sich entscheiden konnten.
Das pädagogische Konzept für eine Basisstufe sieht eine enge Verknüpfung des Kindergartens mit den ersten Schuljahren vor. Die Architekten berücksichtigten dies in ihrem Entwurf und wählten einen neuen Standort für die Gruppenräume auf dem Schulgelände. Der kompakte Neubau fügt sich als ein weiterer Mosaikstein in die bestehende Schulanlage ein. Diese entwickelt sich auf dem Rücken eines kleinen Hügelzuges und setzt sich aus drei Baukörpern zusammen, deren Bauten leicht gegeneinander verdreht sind.
Das 20 m tiefe Gebäude mit quadratischem Grundriss nimmt die Schulräume wie auch wettergeschützte Pausenräume auf. Der Lichthof in dem Baukörper dient zur Orientierung und bietet Raum- und Blickbeziehungen zwischen Unterrichts- und Pausenräumen, zwischen dem Erd- und Obergeschoss sowie zwischen dem Innen- und Außenraum. Der Innenhof ist betont schlicht gehalten, ein Apfelbaum und Erdbeerstauden zeigen den Verlauf der Jahreszeiten. Die Unterrichtsräume ordnen sich als offener Raumfluss um den Hof an. Mit Schiebewänden lassen sich die Räume je nach Bedarf in kleinere Schul-, Spiel-, Bewegungs- und Rückzugszonen abtrennen.
Als Material für die äußere Schale der Fassade wählten die Architekten einen hellen, glatten Sichtbeton aus Ortbeton ohne farbliche Zusätze. Dabei arbeiteten die Planer mit einer versetzten Schaltafelstruktur. Der Einsatz von Beton verstärkt den Kontrast zu den großen, dunklen Fenstereinschnitten, die den streng kubischen Baukörper gliedern. Das Material stellt gestalterisch einen direkten Bezug zum Terrain her und betont das monolithische Erscheinungsbild des Hauses. Auch dem Innenraum verleiht Sichtbeton im Zusammenspiel mit dem kräftigen, roten Buchenholz eine besondere Atmosphäre: kühle und warme Oberflächen wechseln sich in dem lichten Raum ab.
Quelle:
Bildnachweis: Falk von Traubenberg, Hamburg
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