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Schulzentrum Dialog, Köln-Buchheim

wulf architekten, Stuttgart

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Stützen aus Beton

Architektur

wulf architekten, Stuttgart

Bauherr

Türkisch-Deutscher Akademischer Bund e. V., Köln

Projektbeteiligte

Projektleiter:
wulf architekten

Bauleitung:
Erfurt & Partner GmbH, Erfurt

Fachplaner:
Tragwerk: Finck Billen Ingenieurgesellschaft mbH, Köln
HLS- und Elektroplanung: Ingenieurgesellschaft Loeven mbH, Viersen
Bauphysik: Graner + Partner Ingenieure GmbH; Bergisch-Gladbach
Brandschutz: Florian Holzapfel, Sachverständigenbüro für Brandschutz, St. Augustin
Landschaftsarchitektur: Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart

Jahr

2015

Ort

Arnsberger Straße 11, 51065 Köln

Konstruktionsmerkmale

Sichtbeton-Wellen als gestaltendes und tragendes Element

Besonderheiten

Materialdialog Ziegel – Beton

Beschreibung

Betrachtet man ältere Fotos des Schulzentrums Dialog im Kölner Stadtteil Buchheim, wirkt es, als habe der Altbau, ein ehemaliges Arbeitsamt aus den 60er Jahren, regelrecht auf seine Ergänzung gewartet. Denn bisher schaute es recht einsam auf eine etwas hilflos begrünte und ansonsten zugeparkte Fläche. Mit zwei neuen, durch ein eingeschobenes Treppenhaus verbundene kompakte Baukörper entstand jetzt ein schlüssiges Ensemble. Seit 2015 ist im Altbau eine Realschule, im Neubau ein Gymnasium eingezogen. Träger der privaten Schule mit knapp 600 Schülerinnen und Schülern aus 13 Nationen ist der Türkisch-Deutsche Akademische Bund e. V.; die meisten Kinder haben türkische Wurzeln.

Der Name Dialog ist mehrfach lesbar. Der Austausch zwischen den Kulturen ist damit gemeint, aber auch der der Schule mit der Nachbarschaft. Die Planer von wulf architekten reagierten darauf mit der Zugänglichkeit der Schule sowohl zu allen vier Seiten als auch auf zwei Ebenen, um der Öffentlichkeit zu signalisieren, dass das Bildungszentrum auch außerschulischen Aktivitäten zur Verfügung steht. Für die Jury war das ein Argument, wulf architekten 2009 im Wettbewerb mit zehn gesetzten Teilnehmern den ersten Preis zuzuerkennen. Durch die rechtwinklige Platzierung der Baukörper zum Altbau und ihre versetzte Anordnung untereinander entstehen zudem klar formulierte Außenräume mit hoher Qualität: Alt- und Neubau nehmen eine ehrwürdige Platane in die Mitte und definieren damit den Schulhof im Norden; nach Süden liegt eine weitere Freifläche mit einem der beiden Haupteingänge.

Eine „innere Straße“ verbindet alle Bereiche und kreuzt das Haupttreppenhaus in der Gebäudefuge. Die Schul- und Verwaltungsbereiche in den oberen Etagen sind über Ringflure erschlossen. In beide Gebäudeteile sind Atrien eingeschnitten, das Tageslicht erreicht also auch die am inneren Ring gelegenen Räume. Die gemeinsam von Realschule und Gymnasium und teils auch öffentlich genutzten Einrichtungen – die Mensa, die Aula, und die Sporthalle – liegen alle im Erdgeschoss.

Beton

Das Thema Dialog spinnt sich in der Materialwahl fort: Ziegel und Beton (sowie Glas) bestimmen den Auftritt der Schule. Der helle Ziegel dominiert zwar die Fassadenflächen, markanter tritt aber der Betonanteil in Erscheinung. Seinen eigenständigen Charakter erhält der Neubau nämlich durch Betonträger, die das Erdgeschoss an vier Seiten in großer Wellen-Bewegung umfahren. Diese Struktur hat eine statische, aber vor allem eine ästhetische Aufgabe, denn: „Die Besonderheit der wellenförmigen Stütztragwerke hat in erster Linie gestalterische Gründe, die das Schulgebäude unverwechselbar erscheinen lassen,“ erläutert Tobias Wulf. Mal liegen die Betonwellen direkt vor der Fassade und zeichnen sich in der Turnhalle schattenhaft durch die Fenster ab. Mal verlaufen sie vor den eingerückten Eingangsbereichen und bilden arkadenartige Übergangszonen. In der Mensa begegnet man diesem Motiv wieder, wo es neben der tragenden Funktion auch eine raumteilende übernimmt. Der Rohbau hinter der Ziegelverkleidung besteht ebenfalls aus Beton; die Architekten nutzten damit seine baukonstruktiven, schalltechnischen, brandschutztechnischen und wirtschaftlichen Vorteile. Und: „Bei der Auswahl des Materials Beton spielte auch seine Robustheit eine Rolle,“ ergänzt der Projektleiter in Anlehnung an die wärmespeichernde und damit nachhaltige Eigenschaft des Baustoffs.

Quelle

Christina Gräwe für EINSATEAM

Bildnachweis: Markus Guhl für wulf architekten

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