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Schwebender Hörsaal der Uni Greifswald

Architekten BKSP - Bahlo, Köhnke, Stosberg & Partner, Hannover

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Hochleistungsbeton Selbstverdichtender Beton Zement

Architektur

Architekten BKSP - Bahlo, Köhnke, Stosberg & Partner, Hannover

Bauherr

Betrieb für Bau und Liegenschaften, Mecklenburg-Vorpommern

Projektbeteiligte

CEMEX Deutschland AG (Beton); bsb Bau Malchin GmbH, Malchin (Rohbau)

Jahr

2006

Ort

Greifswald, Domstraße

Besonderheiten

Verwendung von selbstverdichtendem Beton

Beschreibung

Das außergewöhnliche Bauteil im Neubau des neuen Physikinstituts der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist ein frei in die Eingangshalle hereinragender Hörsaal aus Sichtbeton.

Der Entwurf von Peter Goral vom Hannoveraner Architekturbüro Bahlo, Köhnke, Stosberg & Partner sah für den Hörsaal abgerundete Kanten und eine aufsteigende Bodenfläche vor. Der Hörsaal steht als Baukörper optisch losgelöst in der Eingangshalle und kann komplett umschritten werden. Über einem Sockel mit Garderobe und Serviceräumen im Erdgeschoss ragt der Hörsaal aufsteigend – halb aus der Wand kragend, halb an der Decke hängend – in die Eingangshalle hinein und dominiert sie. Die schräg ansteigende Bestuhlung des Bauteils ist vom Hallenraum aus abzulesen. Der Zugang liegt im 1. Obergeschoss und ist über eine Treppe zu erreichen, ein weiterer Eingang befindet sich im 2. Obergeschoss.

Beton

Für diesen scheinbar schwebenden Hörsaal wurden 420 Kubikmeter Selbstverdichtender Hochleistungsbeton (SVB) der Festigkeitsklasse C 30/37 verwendet.
Die glatten Wandflächen des Hörsaals wurden mit Hilfe üblicher Schalungstafeln hergestellt, die Formteile allerdings waren Sonderanfertigungen. Die außergewöhnliche Fließfähigkeit des Betons stellte hohe Anforderungen an die Schalungstechnik und an die Dichtheit der Schalung. Auf einen Einsatz zusätzlicher Verdichtungsenergie konnte allerdings verzichtet werden. Im Vorfeld wurden Probestücke geschüttet, um die Einbaumethode mit Schlauchbombe auf die Eigenschaften des SVB auszurichten. Zielstellung war es, den Entlüftungsvorgang im Frischbeton nicht zu behindern.

Der Bauherr, der Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern, hatte sich für eine Innenraumgestaltung in Sichtbeton entschieden, weil durch dieses Material Bauunterhaltungskosten vermieden werden und der Baustoff in seiner Sachlichkeit der Nutzung des Gebäudes entspricht. Der Farbton des Sichtbetons wirkt zusammen mit dem roten Fußboden und weißen Wandflächen.
Zur Rezeptur gehörte eine Mischung von Zementen CEM II/B-S 42,5 R-NA und CEM III/A 32,5 N-LH/NA. Die verwendete Flugasche stammte ausschließlich aus einem Silo, eine Sicherungsmaßnahme zugunsten eines einheitlichen Farbtons des Sichtbetons.

Bildnachweis: Dr. Thomas Meyer, Greifswald; CEMEX Deutschland AG

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