Oppenheim Architecture, Miami / Basel
Ayla Oasis Development Company
WMM Ingenieure, Münchenstein (Tragwerksplanung); Form Landscape Architects, Fortitude Valley / Brisbane (Landschaftsarchitektur); Modern Tech. Construction, Amman (Generalunternehmen); Darb Architects and Engineers, Amman (Bauleitung); Greuter, Hochfelden (Spritzbetonberatung); Nino Construction Engineers, Amman (Spritzbeton)
2018
Aqaba, Al Farouq Street, Al Nakheel Area
In einem Gebiet, das von Wüste und kargen Landschaften geprägt ist, wirkt ein Golfplatz wie ein Ort aus einer anderen Welt. Kein Wunder, dass ein gigantisches Tourismusprojekt nahe der Stadt Aqaba in Jordanien auf die Anziehungskraft des saftigen Grüns setzt. Dabei grenzt die erste und einzige 18-Loch-Anlage des Landes an eine künstliche Lagune, die die knappe Küstenlinie, die am Roten Meer in jordanisches Hoheitsgebiet fällt, mal eben um 17 Kilometer erweitert. Der Kontrast zur steinig-sandigen Arava-Wüste und der sie begrenzenden Berglandschaft könnte nicht größer sein.
Zwei organisch geformte, von Oppenheim Architecture entworfene Bauten auf dem Golfplatz verweisen mit ihrer Gestaltung dennoch auf die umgebende Natur und scheinen ihre Formen und Farben in sich aufzunehmen. In dem größeren Gebäude, das als eine Art Klubhaus fungiert, sind ein Restaurant, Trainingsräume, Verkaufsflächen, Umkleiden sowie Sanitär- und Wellnessbereiche zu finden. Der kleinere Bau nimmt zusätzliche WC-Bereiche auf und bietet ebenfalls Rast- und Erholungsmöglichkeiten.
Gebaute Landschaften
Über beide Gebäude spannt sich jeweils eine rötlich-ockerfarbene Betonschale, die aus dem Boden zu wachsen scheint. Sie übernimmt Funktionen von Wand und Decke und rahmt die Blicke auf Golfplatz und Berglandschaft. In den meisten Öffnungen sitzen perforierte Cortenstahlelemente, deren Gestaltung sich an den Maschrabiyya (= dekorative Holzgitter der traditionellen islamischen Architektur) orientiert. Typisch jordanische Muster dienten als Inspiration für die Gitterornamente. Eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit konventioneller Verglasung findet sich hingegen im Bereich des Restaurants.
Skulpturen aus Armierungsstahl
Die beiden Bauwerke wurden ohne Schalung in Spritzbeton erstellt. Dafür unterteilte man die digitalen Modelle zunächst in einzelne Abschnitte, die auf den konventionell gegossenen Bodenplatten jeweils mit entsprechend gebogenen Bewehrungsstäben und -matten nachgeformt wurden. Darauf ließ man Streckmetallgitter verlegen, die später dafür sorgten, dass sich der Beton auf beiden Seiten anlagern konnte. Anschließend wurden die Oberseiten der Schale bewehrt.
Gemahlenes Gestein für rötlichen Farbton
Für die gelungene Umsetzung der Spritzbetonkonstruktionen ließ man sich von einem Schweizer Spezialtiefbauunternehmen beraten. Die Betonbauwerke wurde in enger Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen verwirklicht: Speziell angelernte regionale Arbeiter übernahmen die Vorbereitung und Ausführung der Betonagen. Nach dem Aushärten und Abdichten der Schalen wurde eine abschließende Spritzmörtelschicht aufgebracht. In der entsprechenden Rezeptur findet sich unter anderem fein gemahlenes regionales Gestein, mit dem die gewünschte Textur und Farbe der Oberflächen erreicht wurde. -chi
Bildnachweis: Rory Gardiner
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